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To Bangkok Conference programme

65th IFLA Council and General
Conference

Bangkok, Thailand,
August 20 - August 28, 1999


Code Number: 063-122-G
Division Number: II
Professional Group: Science and Technology Libraries
Joint Meeting with: -
Meeting Number: 122
Simultaneous Interpretation:   No

Erwerbung von technisch-wissenschaftlichem Material aus Entwicklungsländern
Allgemeines Dilemma - Partnerschaftliche Lösungen

Milton T. Wolf
Senior Vice President for Collection Programs
For the Center for Research Libraries


Paper

So wie die Wissenschaft wandelt sich auch die Welt. In den Vereinigten Staaten gilt es als selbstverständlich, dass die Förderung der Grundlagenwissenschaften für das Wohlergehen der Nation von Bedeutung ist. Ob es uns paßt oder nicht, die westliche Welt ist eine techno-logische Gesellschaft, eine, die stark von der Wissenschaft abhängt und von ihrer Magd, der Technologie. Ob Wissenschaft gut oder schlecht ist, ist eine rein akademische Frage; es kann nicht geleugnet werden, dass sie die Welt, in der wir leben, signifikant verändert hat und dass sie dies in der näheren Zukunft weiterhin tun wird.. Sie hat sogar die Lehrsätze einiger Religionen herausgefordert; für einige Leute hat sie die Religion sogar ersetzt und veranlasste daher Albert Einstein zu der Warnung, dass „Wissenschaft ohne Religion lahm, aber Religion ohne Wissenschaft blind" sei.

Während die Welt mit dem Übergang in das Informations-Zeitalter konfrontiert wird, ist be-reits klar, dass die Wissenschaft wieder einmal Technologien als Nebenprodukte (spin off) er-zeugte, die sowohl erwünschte als unerwünschte Folgen haben. Das Industrie-Zeitalter, in dem die Wissenschaft die Muskelkraft durch die Erfindung wundersamer Maschinen erweitert hat, bescherte uns auch eine Hinterlassenschaft von Umweltzerstörung und weltweiter Ver-schmutzung. Zwar konnten vorausschauende Gelehrte leicht die Erfindung von Eisenbahn, Flugzeug und Auto prophezeien, doch wer prophezeite Verkehrsstau, die vielen Auto-Unfälle, die verschmutzte Luft, oder die Tatsache, dass unsere Städte um die Bedürfnisse des Autos herum gebaut werden (die Maschine, die tötet und jährlich mehr Personen verstümmelt, als alle Kriege zusammen)?

Das Informations-Zeitalter - hauptsächlich ausgebrütet durch die Erfindung der Computer, die Berge von Rohdaten bearbeiten können, und die die Fähigkeiten des Gehirns in ähnlicher Weise erweitern, wie das Industrie-Zeitalter die Muskelkraft - hat die Welt noch dramatischer verändert als die Maschinen des Industrie-Zeitalters. Mit der Einführung von wirtschaftlichen Kleincomputern vor weniger als 20 Jahren und dem darauf folgenden Wachstum des Inter-nets ist der weltweite Informations-Austausch so sehr ins Kraut geschossen, dass wir heute an dem Punkt sind, dass wir wirklich sowohl „im Meer der Informationen ertrinken" als auch „aus den unerschöpflichen Quellen der Information trinken".

Die weltweite Schwemme von „Information und Wissen verdoppelt sich zur Zeit jedes Jahr und es wird erwartet, dass sie sich im Jahr 2020 alle 73 Tage verdoppelt"1 So wie es die unvorhergesehenen Konsequenzen der Verbreitung des Autos gab, müssen wir fragen: welche Konsequenzen ergeben sich für die Welt, wenn sie in Information erstickt, die nicht zugriffs-fähig und nicht beglaubigt ist?

Eine Folge ist die ungenaue Speicherung sowie die unvermeidliche Wertminderung und der Verlust vieler Informationen, auch wissenschaftlicher Informationen. Was auch immer Ihre persönliche Einstellung zu Wissenschaft und Technologie ist oder gar zum Informations-Zeitalter, ich nehme an, auch Sie würden nicht wollen, dass die Geschichte der Wissenschaft verloren geht, weil wir es versäumt haben, die Unterlagen dazu zu sammeln, zu speichern und zu bewahren. Aber in großen Teilen der Welt, einschließlich der westlichen Welt, werden wissenschaftliche Aufzeichnungen nicht nur vernachlässigt, sondern ihre Langlebigkeit ist auch durch nicht sachgerechte Speicherung gefährdet. Im Vorwärtsstürmen, um mit der uner-bittlichen Produktion der wissenschaftlichen Erkenntnisse und der damit verbundenen Kosten Schritt halten zu können, sind wir jetzt an dem Punkt angelangt, an dem nur noch wenige Institutionen die finanziellen Mittel haben, die überbordenden Mengen von Informationen, die der naturwissenschaftlich-technisch-medizinische (STM) Sektor laufend hervorbringt, zu speichern und zu erhalten. In der Astronomie, zum Beispiel, stapeln sich hunderttausende von elektronisch erzeugten Karten und Dokumenten ungelesen und sind in der Gefahr, verloren zu gehen oder zerstört zu werden, weil das Geld für adäquate Speicherung nicht aufgebracht werden kann. Der Informations-Becher läuft über!

Während uns allen ja der außerordentliche Anstieg der Preise für STM-Materialien in den letzten Jahrzehnten bekannt ist (die meisten Bibliotheken geben mehr Erwerbungsmittel aus und erhalten dafür weniger), muss man nochmals wiederholen, dass „der Anstieg der Preise der STM-Zeitschriften der Grund dafür ist, dass wir in die Erwerbung von STM-Zeitschriften von 1986 - 1996 147% mehr Geld hineinbuttern mußten."2 Und „während dieser Dekade im Durchschnitt 7% weniger Zeitschriften und 21% weniger Monographien in den 100 größten nordamerikanischen Forschungsbibliotheken erworben wurden, weil die Bibliotheks-Etats mit dieser Entwicklung nicht Schritt hielten."3 Die Subskriptionskosten „allein für naturwissen-schaftliche Zeitschriften und Serien sind jetzt sieben Mal höher als für Titel aus den Gebieten Geisteswissenschaften und Kunst und doppelt so hoch wie für sozialwissenschaftliche Titel."4 Die Krise in der wissenschaftlichen Kommunikation zeigt keine Zeichen von Verlangsamung und hat in den letzten 10 Jahren den schädlichen Effekt gehabt, dass die naturwissenschaftli-chen Sammlungen so sehr dezimiert wurden, dass nur noch ein paar Glückliche ihren Stan-dard halten können, während bei den anderen die Fähigkeit, glaubwürdige Unterstützung für naturwissenschaftliche Forschung geben zu können, sinkt. All dies, obwohl die Anzahl der STM-Publikationen, die weltweit verfügbar sind, weiterhin steigt.

Obschon es heroische Anstrengungen gegeben hat, in den zahlreichen Zyklen von „Überprü-fung und Abbestellung" (diktiert von den seit Jahren unzureichenden Budgets) wenigstens einen Kern der STM-Sammlungen zu erhalten, wandern die Erwerbungsmittel der wissens-chaftlichen Bibliotheken in die Taschen derjenigen kommerziellen Verleger, die die am meisten nachgefragten Titel herausgeben; dies sind immer öfter Zeitschriften in englischer Sprache, die über Forschungsergebnisse aus den USA und aus West-Europa berichten. Wie vorauszusehen war, ist das schließliche Ergebnis einer solchen Erwerbungspolitik nicht nur das Entstehen sehr homogener Bestände in den nationalen Sammlungen, sondern auch ein an-haltender Verlust jener peripheren und einzigartigen Materialien, deren Vorhandensein oft das Kennzeichen einer herausragenden Forschungsbibliothek ist.

Nichtsdestoweniger, seit langem abonnierte Titel werden abbestellt und ihr Erwerb beschränkt sich jetzt auf ein oder zwei Bibliotheken - und in einigen Fällen - gibt es gar keine besitzende Bibliothek mehr! Randständige Titel, die abbestellt werden, sind oft solche in anderen Spra-chen, aus anderen Welt-Regionen; obwohl sie im allgemeinen nicht teuer sind, sparen diese Titel - wenn sie in genügender Anzahl abbestellt werden - gerade soviele Erwerbungsmittel ein, dass die Abonnements des Kern-Bestandes erhalten werden können. und genau das - in aller Kürze - passiert gerade in den naturwissenschaftlichen Beständen der U.S.-Hochschulbi-bliotheken; sie wurden bis auf den Kern beschnitten, um den Preis des Verlustes einer be-trächtlichen Anzahl der peripheren Titel und das engt die wissenschaftliche Forschung ein.

Wenn ein Titel als „randständig" im Verhältnis zum Kern-Bestand eingestuft wird, besagt das nicht, dass er keine wertvolle Publikation ist oder dass man ihn nicht braucht. Im Gegenteil: viele der sogenannten randständigen naturwissenschaftlichen Titel, besonders aus Entwick-lungsländern, sind von besonderem Wert. In einigen Forschungsgebieten sind Entwicklungs-länder die einzigen, die sich mit bestimmten Themen befassen. Weil naturwissenschaftliche Forschungsergebnisse soviele soziale, politische und wirtschaftliche Verästelungen haben, ist es von äußerster Wichtigkeit für das globale Dorf, dass ein Dialog stattfindet, der alle Teil-nehmer einschließt und ermutigt. Ich zitiere den großen englischen Dichter John Milton: „Science, like Virtue, must sully itself in Reality and walk unfettered among the Truths of Inquiry." Bei einer Sache, die so wichtig ist wie die globale Gesamtheit der Wissenschaft und ihre technologischen Ergebnisse, sollten nationale Vorstellungen über wissenschaftlichen Vorrang vermieden werden, soweit das möglich ist.

Außerdem gründen sich viele wissenschaftliche Disziplinen auf die Fähigkeit, soviele Aspekte eines Problems wie nur möglich zu untersuchen. So verhindert zum Beispiel auf dem Gebiet der biologischen Artenvielfalt eine Informationslücke über pflanzliche oder tierische Arten auf diesem Planeten (oder auf anderen) ein Verständnis des „Gleichgewichts der Natur", macht es unvollständig und erweist sich dann möglicherweise als gefährlich, wenn es mit den unvermeidlichen technischen und biologischen Gefährdungen der Umwelt verknüpft wird.

In vielen naturwissenschaftlichen Disziplinen, wie zum Beispiel den Geowissenschaften er-fordert die Forschung eine unglaubliche Menge verschiedenartiger Materialien aus so vielen Weltgegenden wie nur möglich. Viele dieser Gegenden sind weit weg, oft wegen politischer Probleme unzugänglich oder diese Regionen wurden bisher noch kaum untersucht. In diesen Fällen kommt die einzig verfügbare Information oft aus relativ seltsamen, peripheren Quellen. Das Material kann absolut unverzichtbar sein, nicht nur für diejenigen, die diese Region un-tersuchen, sondern auch für Wissenschaftler, die analoge Befunde aus der ganzen Welt benö-tigen oder die globale Korrelationen suchen. Deshalb ist es unabdingbar, dass der Bestand an naturwissenschaftlichen Publikationen den internationalen Bereich abdeckt, um die verschie-denen Richtungen oder Auffassungen der einzelnen Länder zur Geltung zu bringen.

Zusätzlich zu den finanziellen Problemen der wissenschaftlichen Forschung - und als ob die Situation nicht schon katastrophal genug wäre - geben die wissenschaftlichen Bibliotheken fast ein Drittel weniger Geld für die Bestandserhaltung aus als noch vor wenigen Jahren. Auch ist „das gesamte für die Bestandserhaltung eingesetzte Personal [in den 115 Bibliothe-ken der Association of Research Libraries] drastisch zurückgegangen auf 1742 Vollzeitstellen im Jahr 1996/97 von 1879 noch im Jahr 1995/96 und fällt damit zurück auf das Stellenniveau des Jahres 1989/90."5 Einer der Gründe, die für diesen Niedergang angegeben werden, ist der Rückgang von Mitteln aus zusätzlichen Bewilligungen (Grants).

Für alle - außer für die besonders Kurzsichtigen - ist es ganz klar, dass das traditionelle Bi-bliothekskonzept nicht länger gilt, und für keine Bibliothek - sei es Harvard oder die Library of Congress - ist es vorstellbar, dass sie alle Informationen sammelt, die zur Zeit erzeugt wer-den, gar nicht zu reden von deren Erhaltung. Aber ist nicht einer der zentralen Gründe für die Existenz von Bibliotheken, dass sie Aufbewahrungsorte und Archive aller Aufzeichnungen sind, die die Zeit hervorbringt?

Einer der möglichen Wege, das Dilemma abzumildern, ist verstärkte gemeinsame Bestands-Nutzung und -Erhaltung, aber die gemeinsame Bestandsnutzung muß effektiv sein, sonst endet sie rasch in einem „gemeinsamen Armuts-Kartell", welches das unglückliche Ergebnis so mancher Konsortien ist. Da das Center for Research Libraries (CRL) in den letzten 50 Jahren ähnliche Programme ins Werk gesetzt hat, die Bibliothekaren, Bibliographen und Wis-senschaftlern helfen sollten, gemeinsam zu tun, was sie allein kaum oder gar nicht tun können - in Bezug auf Erwerb und Erhaltung von randständigem Material - waren wir gespannt, ob die Krise beim Erwerb von STM-Materialien gelindert werden könnte, indem man die Lek-tionen, die in der Vergangenheit gelernt wurden, jetzt anwendete.

In einem unerwarteten Moment auf der letzten IFLA-Generalversammlung in Amsterdam, trafen sich zwei der Teilnehmer, die jetzt im Science Research Materials Project (SRMP) mit-arbeiten, zum ersten Mal und traten eine Debatte los, die zum Anstoß für die Entwicklung eines Plans wurde, durch den der Erwerb oder der Zugang zu und die Erhaltung von natur-wissenschaftlichem und technischem Material aus Entwicklungsländern ermöglicht werden sollte. Indem man auf den bereits vorhandenen Beständen auf diesen Gebieten (Beständen von über 4000 laufenden Abonnements und retrospektive Bestände von 10.000 älteren Zeit-schriften aufbaute, brachte das CRL wissenschaftliche Bibliothekare mehrerer Wissenschafts-disziplinen in einer Arbeitsgruppe zusammen (s. Liste am Schluß).

Die SRMP-Arbeitsgruppe wurde beauftragt, zunächst die derzeitigen Bestände von STM-Materialien an den CRL-Bibliotheken festzustellen und gebeten, deren Erwerbungspolitik zu rationalisieren, um sowohl abgestimmte gemeinsame Sammlungen dieser Materialien auf na-tionalem und internationalem Niveau zu fördern, als auch, eine Desideraten-Liste von STM-Titeln aufzustellen, für die sofortige Erhaltungsmaßnahmen empfohlen werden. Da man er-kannte, dass die Kosten der STM-Materialien die Krise in den wissenschaftlichen Bibliothe-ken herbeigeführt hatten - weil man versuchte, wenigstens den Kern-Bestand aufrecht zu er-halten - und dass nicht nur kompetente Forschung behindert wird, sondern dass auch die Ge-schichte der wissenschaftlichen Unternehmungen verloren geht, schlug CRL ein kooperatives Vorgehen vor, das sowohl die zentralen Möglichkeiten des CRL als auch die verteilten Sammlungen der SRMP-Teilnehmer einschließt, wobei die Teilnehmer an der SRMP-Gruppe nicht unbedingt CRL-Mitglieder sein mussten.

Wenn man eine solche arbeitsteilige Strategie anwendet, hat die internationale Gemeinschaft die Gelegenheit, sich den signifikanten Erwerbungs- und Erhaltungsproblemen bezogen auf STM-Material zuzuwenden. Egal ob ein Titel für eine wissenschaftliche Sammlung unver-zichtbar oder randständig ist, er benötigt Arbeitszeit von Mitarbeitern, um erworben und ein-gearbeitet zu werden; in der Tat kann man sogar sagen, dass periphere Titel im allgemeinen eine überdurchschnittliche Mühe beim Erwerb machen und - obwohl sie pro Titel nicht kost-spielig sind - sind sie dann wegen des Arbeitszeitverbrauchs für eine einzelne Einrichtung doch sehr teuer beim Erwerb. Kurz, viele wissenschaftliche Aufzeichnungen sind in der Ge-fahr verloren zu gehen, nicht wegen Naturkatastrophen oder wegen menschlichen Fehlver-haltens, sondern einfach, weil die Mühe des Zusammentragens und der Erhaltung einer genü-gend großen Anzahl von Exemplaren an verschiedenen Orten der Zermürbung anheimfällt.

Eine gemeinsame Problemlösung, wie sie durch die Gründung von SRMP vorgeschlagen wird, würde wissenschaftlichen Bibliotheken und Forschern in naturwissenschaftlichen Diszi-plinen nützen durch:

  • einen größeren gemeinsamen Fonds von Erwerbungsmitteln, um die Bestände selten ge-haltener naturwissenschaftlicher Veröffentlichungen wissenschaftlicher Gesellschaften und einschlägiger Verlage aus aller Welt zu stützen
  • eine Archivierung dieser Sammlungen unter kontrollierten Umweltbedingungen zur Gewährleistung von Zugriff und Erhaltung
  • eine gesteigerte Fähigkeit, sich auf den Aufbau und die Pflege des lokalen Bestandes zu konzentrieren, weil sichergestellt ist, dass ergänzende und selten gehaltene Materialien in einem sicheren und gesicherten Archiv für gedruckte und elektronische Dokumente den lokalen Benutzern schnell zur Verfügung stehen
  • einen umfassend zugänglichen elektronischen und traditionellen Liefer-Mechanismus
  • eine erweiterte Möglichkeit, Fördermittel und Stiftungsgelder einzuwerben, um einzig-artige naturwissenschaftliche Informationen zu erwerben und zu erhalten
  • ein System, vergleichbar den Anstrengungen von ALA's SPARC, mit dem Bibliothekare und Wissenschaftler kooperative Projekte begünstigen können, die eine Kostenminderung durch Verbesserung der Verfügbarkeit von STM-Publikationen zur Folge haben.

Zunächst werden sich die SRMP-Aktivitäten auf Erwerb und Erhaltung von singulären natur-wissenschaftlichen Materialien beschränken und zwar für die Gebiete: Biologie, Landwirt-schaft, Astronomie, Chemie, Umweltwissenschaften, Geologie, Mathematik und Physik. Spä-ter sollen weitere Gebiete hinzukommen.

Wie oben erwähnt, würde die Planung und Durchführung die beträchtlichen Zeitschriften-Be-stände der CRL-Bibliotheken einbeziehen. Ausgehend von diesem Kern-Bestand wird SRMP fortschreiten zum Aufbau einer kooperativen internationalen Übersicht durch Sammlung von Vereinbarungen über die Erhaltung und den Zugriff auf selten gehaltenes und einzigartiges naturwissenschaftliches Material. Teilnehmende Einrichtungen würden ihre lokale Bestands-aufbau-Politik einordnen in diejenige, die von SRMP organisiert wird.

Die SRMP-Arbeitsgruppe wird landesweit eine allgemeine Diskussion zwischen wissen-schaftlichen Bibliothekaren, interessierten Wissenschaftlern und Forschern über die für nötig gehaltenen Sachgebiete und die Ziele des Projekts anstoßen. Die Arbeitsgruppe wird dann eine Projekt-Programm-Erklärung entwerfen, Arbeitspläne erarbeiten und eine allgemeine Einladung zur Teilnahme ergehen lassen.

Die SRMP wird mit Nachdruck externe Mittel von unterstützenden Einrichtungen, Stiftungen und Zuwendungsgebern einwerben, von allen relevanten Stellen, Lieferanten und Verlegern, um diese Aufgabe in Angriff nehmen zu können und um Erwerbungs- und Erhaltungs-Pro-gramme zu stärken. In Anlehnung an CRL's höchst erfolgreiches Area Studies Microform Project (AMP) - Modell, wird SRMP Durchführungs-Statuten und einen koordinierten Projekt-Arbeitsplan entwickeln, der alternative Finanzierungsmodelle einschließt, damit die Verwaltungskosten und die Kosten für den Zugriff auf die angewachsenen STM-Bestände der CRL-Bibliotheken aufgebracht werden können. Der CRL-Vizepräsident für das Erwerbungs-programm oder der designierte Programmbeauftragte wird ein ständiges Ex-officio-Mitglied und Verbindungsperson zu CRL sein.

Zur Zeit umfaßt die CRL/SRMP-Arbeitsgruppe die folgenden Bibliothekare und Institutionen:

Ross Atkinson
Deputy University Librarian
Cornell University Library
Ithaca, NY

Linda Musser
Head Earth & Mineral Sciences Library
Pennsylvania State University
University Park, PA

Bonita Perry
Assistant Director for Research and Collections
Smithsonian Institution Libraries

Lucy Rowland
Head, Science Collections & Branch Services
University of Georgia
Athens, GA

Susan Starr
Associate University Librarian
University of California-San Diego

David Stern
Director of Science Libraries & Information Services
Yale University
New Haven, CN

Gary Wiggins
Head, Chemistry Library
Indiana University
Bloomington, IN

Patricia Yocum, Chair
Coordinator for Collections
Shapiro Science Library
University of Michigan
Ann Arbor, MI

Kathleen Zar
Science Librarian
John Crerar Library
University of Chicago

Obwohl SRMP gerade erst gestartet ist, glauben wir, daß es ein arbeitsteiliges Forum darstel-len wird, das sich einigen der hauptsächlichen finanziellen Schwierigkeiten beim Erwerb von STM-Materialien zuwenden wird. Wir möchten ferner die Gelegenheit auf dieser internatio-nalen Konferenz ergreifen und diejenigen von Ihnen, die unsere Probleme und Sorgen teilen, einladen, über die Webseite http://wwwcrl.uchicago.edu, die auf dem CRL-Server liegt, mit uns Kontakt aufzunehmen, damit wir Wege erkunden können, wie wir dieses Konzept auf die internationale Gemeinschaft ausweiten können. Wenn wir zusammenarbeiten, könnten wir in der Lage sein, nicht nur die historischen Aufzeichnungen in den Naturwissenschaften zu er-halten und zugänglich zu machen, sondern vielleicht sogar die Erwerbungskosten zu beein-flussen. Ihre Stimme in dieser Angelegenheit ist uns höchst willkommen.

Endnoten

1 Bosseau, Don L. and Martin, Susan K. "VISIONS: Where Are We Now? Some Thoughts about Expansionism," in The Journal of Academic Librarianship, V. 24, no. 5 (September 1998), 390.

2 Keller, Michael A. "Science, Scholarship, and Internet Publishing: The Highwire Story," in Content, V. 6, no. 2 (Fall 1998), 12.

3 Ibid.

4 Burnam, Paul D. "Private Liberal Arts Colleges and the Costs of Scientific Journals: A Perennial Dilemma," in College & Research Libraries, V. 59, no. 5 (September 1998), 406.

5 Kyrillidou, Martha, O'Connor, Michael, and Blixrud, Julia C., eds., ARL Preservation Statistics 1996-97 (Washington, D.C.: Association of Research Libraries, 1998), p. 6.

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Latest Revision: June 16, 1999 Copyright © 1995-2000
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