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To Bangkok Conference programme

65th IFLA Council and General
Conference

Bangkok, Thailand,
August 20 - August 28, 1999


Code Number: 062-122-G
Division Number: II
Professional Group: Science and Technology Libraries
Joint Meeting with: -
Meeting Number: 122
Simultaneous Interpretation:   No

ANTWORTEN AUF DIE KRISE DER WISSENSCHAFTLICHEN ZEITSCHRIFTEN

Duane Webster
Association of Research Libraries
Washington DC, USA


Abstract

Das andauernde Problem der hohen Kosten für den Erwerb von naturwissenschaftlicher, tech-nischer und medizinischer (STM) Literatur verfolgt sowohl entwickelte als auch Entwick-lungs-Länder. Um den Zugriff zu wichtiger wissenschaftlicher und Forschungsliteratur in einer Zeit zu gewährleisten, in der die Preise für derartige Informationen in der letzten Dekade um das Dreifache gestiegen sind, sind unverbrauchte Strategien und neue kreative Anstren-gungen erforderlich.

Dieses Papier behandelt den Bereich der Mechanismen, mit denen US-Bibliotheken versu-chen, mit dem Problem fertig zu werden, einschließlich der Abbestellung weniger genutzter Titel, des Übergangs vom Besitz auf Zugriffsrechte, gemeinsame Bestandsnutzung und Er-werbung über Konsortien. Ich werde dann die kürzlich entwickelten strategischen Antworten behandeln, die darauf abzielen, die eigentlichen Gründe der STM-Krise anzupacken: den un-zureichenden Markt, die wachsende Macht kommerzieller Verleger, der Zusammenschluß von STM-Verlagen und die Ausweitung der Titelanzahl. Infolge dieser wirtschaftlichen Ana-lyse und gesetzlicher Entwicklungen muß die wissenschaftliche Gemeinschaft dramatisch veränderte Strategien als Antwort auf die Krise einsetzen. Einige dieser jetzt sichtbar werden-den Strategien werden in diesem Papier beschrieben.


Paper

Kontext

Bibliothekare beobachten sehr bewusst die Dynamik des Marktes für wissenschaftliche Zeit-schriften. ARL (Association of Research Libraries) hat berichtet, dass zwischen 1986 und 1997 die Preise wissenschaftlicher Zeitschriften um 169 %1 , also ganz außerordentlich ge-stiegen sind. In der gleichen Zeit stiegen die Preise für Monographien um 64 %. Diese drama-tischen Steigerungen haben nirgends eine Parallele, weder in der Wissenschaft noch in der Wirtschaft ganz allgemein. So stieg zum Beispiel der Index der Verbraucherpreise in dieser Zeit um 46 %, sogar die Gesundheitskosten erhöhten sich nur um 84 %. Die Steigerung der Kosten für Zeitschriften beträgt mehr als das Dreifache der Inflationsrate und das Doppelte der Gesundheitskosten. Der Preis-Trend für wissenschaftliche Publikationen zusammen mit dem beständigen Anwachsen von neuem Wissen und der Kreation von neuen Informations-Formaten, erfordern zusätzliche Mittel. Die Washington Post beschrieb dies kürzlich als einen riesigen unerforschten Ozean der Information von 50.000 Monographien, die allein in Ame-rika jährlich veröffentlicht werden und von mehr als 400.000 Zeitschriften, die jährlich welt-weit erscheinen2.

Es ist offensichtlich, dass das Kostenproblem und das Problem der Verfügbarkeit bei natur-wissenschaftlichen Zeitschriften besonders brennend ist. Dort variieren die jährlichen Abon-nementspreise zwischen 5.000 und 20.000 US$. Bei geringer Benutzung sind das oft unge-rechtfertigt hohe Kosten pro Benutzungsfall. Diese Titel verbrauchen einen großen Anteil der gesamten Erwerbungskosten und unterdrücken andere Bedürfnisse und Interessengebiete in der Hochschule.

Die ARL-Studien über die sich wandelnden Besonderheiten des Bestandes von einzelnen Bi-bliotheken werden vervollständigt durch eine Vielzahl von unterstützenden Preis-Untersu-chungen. So hat z.B. kürzlich eine Projektgruppe des Lehrkörpers der Cornell Universität eine Untersuchung über die Zeitschriftenpreise auf den Gebieten Landwirtschaft und Gesundheits-wesen vorgelegt3. Der Zweck dieser Studie war, die Veränderungen bei den Zeitschriftenprei-sen zu untersuchen und die Preise von 1988 mit denen von 1994 zu vergleichen. Die Studie enthüllte, dass bei kommerziellen Verlegern eine weit höhere Preissteigerungsrate in diesem Zeitraum festgestellt werden konnte, als bei wissenschaftlichen Gesellschaften und Vereini-gungen. Darüber hinaus waren die teuersten Titel diejenigen, die bei kommerziellen Verle-gern erschienen. Kraig Adler, Vorsitzender der Projektgruppe des Lehrkörpers zur Untersu-chung der Zeitschriftenpreise und stellvertretender Vorsitzender der Fakultät für Life Science der Cornell Universität ist „... so alarmiert, dass er Wissenschaftler ermutigt, ihre Aufsätze nicht an die Hochpreis-Zeitschriften zur Veröffentlichung zu geben".4

Diese Explosion in Bezug auf Kosten und Quantität wissenschaftlicher Zeitschriften ist je-doch ein vertrautes Gebiet; das Phänomen wurde in Konferenzen über Konferenzen, in Re-ports über Reports beschrieben und analysiert. Viele Wissenschaftler sind der Klagen und ih-rer Wiederholungen müde. Es macht sich immer stärker das Gefühl breit, dass die Wissen-schaftler mehr tun müssen, als zu klagen und zu lamentieren. Die Zeit für sorgfältige Überle-gungen und hartgesottene strategische Antworten ist gekommen. Diese strategischen Antwor-ten müssen auf einem ausgewogenen Verständnis für die ursächlichen Faktoren der Krise beruhen.

Ursachen

Der zentrale Grund für die Preis-Krise in den Naturwissenschaften ist der unvollkommene Markt, der die Veröffentlichungspraxis von STM-Materialien kennzeichnet. Der unvollkom-meine Markt wird von den kommerziellen Verlegern ausgenutzt, die gelernt haben, dass, wenn sie das Angebot kontrollieren, sie auch die Preise diktieren können. Der Lehrkörper, auf der anderen Seite, betracht oft Forschungsergebnisse und Bildung als prinzipiell freie Güter. Der Akt des Publizierens konstituiert was Viele einen „Geschenk-Austausch" nennen, inner-halb einer Gemeinschaft von gleichgesinnten Eingeweihten, die durch ein gemeinsames Inter-esse verbunden sind; ein solches Geschenk wird in der Absicht gemacht, die Achtung und Aufmerksamkeit der anderen Mitglieder dieser Gemeinschaft zu gewinnen.

Aber immer mehr gerät das geistige Eigentum, welches sowohl ein unentbehrlicher Bestand-teil im Forschungsprozess als auch ein wichtiges Produkt von Wissenschaft und Forschung ist, unter die Kontrolle von kommerziellen Verlegern. Dies geschah auf Grund verschiedener Faktoren, unter denen sowohl die Komplexität und Schwierigkeit bei der Veröffentlichung von STM-Material waren, als auch die Geschicklichkeit der kommerziellen Verleger beim Buhlen um die Wissenschaftler mit Gefälligkeits-Publikationen, zeitgünstiger Veröffentli-chung und Verlässlichkeit.

Die Praxis des Geschenke-Austauschs erzeugt aber eine Situation, in der die Schöpfer von neuem Wissen, von den Konsequenzen eines Fehlschlags auf dem Markt nicht betroffen sind. Die Zulieferer zu einer Wissens-Datenbank, die Universitäten oder Fachhochschulen angehö-ren, erwarten, dass ihre Institution dafür sorgt, dass sie alle aktuellen Informationen erhalten, die ihr eigenes Engagement auf ihrem Fachgebiet erst ermöglichen. Aber die Universitäten, die die Anschaffungskosten in Form von Gehältern und Infrastruktur bestritten haben, um die Forschungsaktivitäten des Lehrkörpers zu unterstützen, sind danach gezwungen, exorbitant hohe Preise für die Herausgabe, Herstellung und Vertrieb von Forschungsergebnissen zu be-zahlen, also für Leistungen, die kommerzielle Verleger erbringen. Mit dem Anwachsen von Quantität und von Kosten für neues Wissen, finden es die Universitäten nun unmöglich, wei-terhin den Grad von Unterstützung zu gewähren, der eigentlich nötig wäre. Während die Mit-glieder des Lehrkörpers Publikationen als einen Austausch freier Güter betrachten, sieht die Handvoll Verleger, die die Kontrolle über das geistige Eigentum erlangt haben, darin eine Gelegenheit für vergrößerte Gewinne. 5

Im Jahr 1988 schloss die ARL mit den Economic Consulting Services (ECS) einen Vertrag, um eine Studie zu Zeitschriften-Preisen durchzuführen. ECS analysierte die Trends bei den durchschnittlichen Subskriptions-Preisen und bei anderen Publikationen in einer bestimmten Zeitspanne. Sie untersuchten vier führende Verlagshäuser und stellten die Hypothese auf, dass nach Berücksichtigung der schwankenden Währungskurse, die Subskriptionspreise, die von den US Bibliotheken bezahlt werden, stärker stiegen als die Inflationsrate bei der Herstellung von Publikationen, wobei die Schere zwischen Unkosten und Einnahmen, den Verlegern wachsende Mehreinnahmen beschert.6

1997 kam eine 20-Jahr-Studie über wissenschaftliche Zeitschriften von Tenopir und King7 zu ähnlichen Schlussfolgerungen und schrieb einen unbekannten aber bemerkenswerten Anteil am Preisauftrieb den Preis-Praktiken der kommerziellen Verleger zu. Studien innerhalb be-stimmter Fachgebiete haben wieder und immer wieder höhere Kosten pro Zeile und Seite bei einigen kommerziell verlegten Zeitschriften nachgewiesen, im Vergleich zu Zeitschriften, die von wissenschaftlichen Gesellschaften oder anderen nichtkommerziellen Organisationen her-ausgegeben werden.

Jüngst hat Mark McCabe, ein Wirtschaftswissenschaftler des US Justizministeriums, über die vorläufigen Erkenntnisse der Arbeit des DOJ (Department of Justice) zur Entwicklung eines neuen Modells berichtet, mit dem der Wettbewerbs-Einfluss, den Zusammenschlüsse von Verlagen auf den Markt der wissenschaftlichen Zeitschriften haben, besser verstanden werden soll.8 Der Aufschrei der Bibliothekare beim Bekanntwerden der vorgeschlagenen Fusion von Reed Elsevier/Wolters Kluwer ermutigte das DOJ, über die üblichen Kriterien bei der Beur-teilung von Verlags-Fusionen hinauszugehen und zu untersuchen, ob es andere dynamische Faktoren gab, die es auch bei Fusionen von relativ bescheidenem Ausmaß erlauben würden, Wettbewerbsverzerrungen und höhere Preise durchzusetzen. Beschäftigte in über 50 ARL-Bibliotheken versorgten das DOJ mit Daten zu den Beständen von über 3000 Zeitschriften über einen 10-Jahres-Zeitraum. Diese Zahlen, zusammen mit denen, die das DOJ aus anderen Quellen hatte, erlaubten es McCabe und seinen Kollegen, Modelle zu entwicklen und zu tes-ten, indem sie die aktuellen Folgen von früheren Fusionen und Firmen-Zukäufen auf künftige Effekte projizierten und dann verglichen. Ausgehend von diesen Tests skizzierte McCabe sei-ne neue Theorie der Zeitschriften-Preise, die auf der Annahme beruht, dass relativ geringfügi-ge Verlagsfusionen Wettbewerbsverzerrungen erzeugen. Während der Reed Elsevier/Wolters Kluwer-Deal schließlich von den Firmen selbst abgesagt wurde, kamen einige andere Ver-lagsfusionen vor das DOJ. McCabe wird deshalb seine Untersuchungen für das DOJ fortset-zen, obwohl er eine neue Stelle als Assistant Professor am Georgia Institute of Technology angetreten hat9.

McCabe's Arbeit hilft uns, die Dynamik des Marktes der wissenschaftlichen Zeitschriften zu verstehen. Sie stellt ein ökonomisches Modell zur Verfügung , das darauf schließen lässt, dass die kommerziellen Verleger die Geschäftsstrategie der Zusammenschlüsse und der Auswei-tung der Titelanzahl verfolgen, um die Kontrolle über die eng begrenzten Fachetats zu erlan-gen. Diese Strategie erlaubt ihnen ihre ausbeutenden Preis-Praktiken. Das mag das DOJ zu einigen künftigen Aktionen veranlassen, um die wissenschaftliche Gemeinschaft vor den Anti-Wettbewerbs-Praktiken einiger Verleger zu schützen. Sehr wichtig ist auch, dass da-durch einige unserer Annahmen durch Fakten ersetzt werden, damit auch wir effektive Strate-gien entwickeln können, um die Herausforderung des Status quo zu bestehen.

Brendan Wyly, Bibliothekar der Bibliothek der Johnson Graduate School of Management an der Cornell Universität, benutzt öffentlich zugängliche Zahlen, um die finanzielle Verfassung der vier wichtigsten Aktiengesellschaften zu analysieren, die wichtige wissenschaftliche Pu-blikationen herausgeben.10 Wyly beschreibt die Maßstäbe für Rentabilität, die er in den Jah-res-berichten dieser Firmen gefunden hat und schließt daraus, dass die Gewinne einiger der wichtigsten kommerziellen Verlage von wissenschaftlichen Zeitschriften - mit einem Wort - außergewöhnlich sind. Er schließt ebenso daraus, dass diese Gewinne einen Mangel an Wett-bewerb auf dem Markt bezeugen. Seine Antwort ist der Ruf nach einem neuen System der wissenschaftlichen Kommunikation, das im wesentlichen von den Universitäten ins Leben ge-rufen werden muß, das Neuerungen anbieten muss, die die Autoren von den kommerziellen Verlegern weglocken und die einen Zustand beenden, in dem man sich auf den nicht-wettbe-werbsgesteuerten Markt beim Erwerb von wissenschaftlichen Zeitschriften verlässt.

Viele Leute glauben, dass die ausbeuterischen Preis-Praktiken einiger weniger grosser kom-merzieller Firmen, die in einem fast monopolistischem Markt operieren, die wesentlichen Gründe für die hohen Preise sind. Will man den Automatismus der unvernünftig hohen Preis-anstiege ändern, muss man sich den wirtschaftlichen und verhaltensrelevanten Problemen widmen, die so etwas erlauben.

Gegenwärtige Reaktionen der Bibliotheken

Die Reaktionen der Bibliotheken auf die wachsende Menge von Untersuchungen über den Grad und die Art von Preisanstiegen für wissenschaftliche Zeitschriften sind vielfältig. Nationale und internationale Bibliotheks-Konferenzen haben die Aufmerksamkeit auf die Er-gebnisse dieser Untersuchungen gelenkt und mögliche Lösungen sondiert. Im lokalen Bereich haben Bibliothekare die Erfahrungen der Universität und die bereits veröffentlichte Literatur über solche Untersuchungen miteinander verbunden, um den Lehrkörper und die Studenten über die finanziellen Herausforderungen und die getroffene Auswahl beim Aufbau des Zeit-schriftenbestandes zu informieren. Im Laufe der Zeit hat dieses Bemühen um die Information und Unterrichtung der wissenschaftlichen Bibliotheksbenutzer, der Gremien und Unterhalts-träger dazu geführt, dass die Dysfunktion des Marktes einem größeren Kreis mehr und mehr bewusst wurde. Dieses Bewusstsein hat innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft ein Gefühl dafür geweckt, dass das gesamte System der wissenschaftlichen Kommunikation in der Gefahr ist zu kollabieren, wenn nicht durch und innerhalb dieser Gemeinschaft abge-stimmte Anstrengungen unternommen werden, weniger kostspielige Kanäle für die Veröffent-lichung, Verbreitung und Archivierung der Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung zu er-schließen.

Über Kommunkation und Unterrichtung hinaus haben die Bibliotheken eine Reihe von Ände-rungen ihres Kaufverhaltens als Folge der Preistrends eingeführt. Die Bibliotheken haben kei-ne andere Wahl gehabt, als eine erhebliche Zahl ihrer Zeitschriften-Abonnements abzubestel-len und den Kauf von Monographien zu reduzieren und damit eine dramatische Veränderung ihres tradiotionellen Bestands-Aufbaus hinzunehmen. Immer mehr wird der kurzfristige Zu-griff auf einen weit gestreuten Bereich benötigter Informationen anstelle des traditionellen Besitzes der benötigten Wissensquellen, deren langfristige Verfügbarkeit erforderlich ist, zur Antwort der Bibliotheken.

Die Bibliotheken haben erhebliche Anstrengungen darauf verwandt, Dokument-Lieferdienste zu verbessern, eine bessere Verfügbarkeit zu erreichen und weniger kostenträchtige Fernleih-systeme zu entwicklen. Kooperativer Bestands-Aufbau und gemeinsame Bestandsnutzung ist Routine und üblich zwischen nationalen und regionalen Bibliotheken mit dem Versprechen eines erweiterten Zugriffs zu Informationen zu vernünftigen Kosten. Regionale Konsortien werden gebildet mit dem Zweck, einen gemeinsamen Markt der Bibliotheken für den Zugang zu elektronischen Informationsquellen zu schaffen. Vermehrte Bereichs-Lizenzen gewähren einen sofortigen Zugriff zu Informationsquellen über das Netzwerk auf temporärer Basis.

Einige Universitäten haben bestimmte Verleger davon informiert, dass ihr gesamter Zeit-schriften-Etat durch die gegenwärtigen Abonnements ausgeschöpft ist, so dass bei Preisanhe-bungen Abonnements gekündigt werden müssen und damit der Anteil des Verlegers am Etat dieser Einrichtung unverändert bleibt. Diese Reaktion gewährt auch dem Lehrpersonal der anderen Fächer die Sicherheit, dass die Ausgaben für naturwissenschaftliche Zeitschriften nicht zu Lasten ihres Fachs gehen und keinen überproportionalen Anteil an den Erwerbungs-ausgaben der Bibliothek beanspruchen.

Jedoch erscheinen diese Antworten auf die Krise als kurzzeitige Festlegungen meist lokaler Einrichtungen. Die Reaktionen dienen dazu, die Mitarbeiter, den Lehrkörper und die Verwal-tung zu informieren und zu mobilisieren, aber bisher haben sie noch nicht zur Veränderung der Preistendenzen, die wir seit einigen Dekaden erleben, geführt.

Neue strategische Antworten

Im Dezember 1997 traf sich eine Gruppe führender Wissenschaftler in der John Hopkins Universität, um über strategische Antworten auf das Problem der Preise naturwissenschaft-licher Zeitschriften nachzudenken. Finanziert von der Association of Research Libraries und der Association of American Universities wurde diese Konferenz vom PEW Higher Edu-cation Roundtable einberufen.11 Die Diskussionen ergaben, dass nunmehr die Zeit für eine Aktion gekommen sei, die auf einem gründlichen Verständnis des Marktes für wissen-schaftliche Publikationen beruht und auf der Bereitschaft, die Möglichkeiten, die die neue In-formationstechnik eröffnet, zu nutzen. Die Wissenschaftler stellten fünf umfassende Strate-gien vor, die Zusammenarbeit und eine konzertierte Aktion erfordern, um der Preis-Krise in der Wissenschaft beizukommen.

Die erste Strategie, die bei den PEW Roundtable-Diskussionen herauskam, beruht darauf, Wege zu finden, um bei einem Berufungs- oder Beförderungsverfahren im Hochschulbereich Quantität von Qualität der Publikationen zu unterscheiden. Die Sorge dabei war, dass die An-zahl der Zeitschriften-Aufsätze, die ein Hochschul-Angehörigen veröffentlicht, als erfolgrei-che intellektuelle Produktivität fehlinterpretiert werden, und damit zu dem Druck beitragen, große Quellensammlungen aufzubauen und zu pflegen, obwohl diese wenig genutzt werden.

Die zweite Strategie soll das Verständnis dafür fördern, dass die wissenschaftlichen Biblio-theken die Marktverhältnisse besser durchleuchten und als kollektive Käufer der benötigten Informations-Produkte auftreten sollen. Die Idee ist, dass ein mehr systematischer Erwerb auf lokaler, regionaler oder nationaler Basis Einsparungen und mehr Einfluss auf den Markt bringen könnte. Die dritte Strategie soll die Art und Weise, in der Universitäten ihre Rechte an dem geistigem Eigentum verwalten, das als Ergebnis der Hochschulforschung oder mit dessen Unterstützung entstanden ist, neu definieren. Dabei ist die Absicht, die Unterstützung des Lehrkörpers bei der Rückgewinnung von Rechten an geistigem Eigentum zu gewinnen, die jetzt von den kommerziellen Verlegern beansprucht werden.

Die vierte Strategie ist, das elektronische Publizieren im Internet auszunutzen, um der Wis-senschaft die Möglichkeit der Ankündigung und Verifizierung neuer Forschungsergebnisse zu geben. Das Pew Roundtable erkundete Stufen der Verbreitung im Netz, von Ankündigungen über Pre-Prints oder Entwürfe bis zu beglaubigten Volltexten. Erst zu einem späteren Zeit-punkt des Publikationsprozesses wäre dann eine gedruckte Fassung erhältlich. Mit der fünften Strategie sollen die Hochschulen und ihr Lehrpersonal die Art und Weise, in der die wissen-schaftliche Gemeinschaft Fortschritte in der Forschung kommuniziert, neu regeln und ein elektronisch vermitteltes Begutachtungsverfahren entwickeln, das einen vollgültigen Ersatz für die bisherigen Zeitschriften-Veröffentlichungen darstellt. Dieses Begutachtungsverfahren sollte von wissenschaftlichen und Forschungs-Gesellschaften durchgeführt werden und nicht von kommerziellen Verlegern.

Diese einzelnen Strategien, wie sie vom Pew Roundtable vorgelegt wurden, verdienen eine aufmerksame Prüfung durch die wissenschaftliche Gemeinschaft. So sollten die Bibliotheken ernsthaft die Aufforderung in Betracht ziehen, ihre Erwerbungsverfahren von den bisherigen pauschalen Erwerbungsroutinen auf Einzelkauf-basierte Erwerbungssysteme umzustellen.

Einzelkauf-basierte Erwerbungssysteme gelten als nützliche und spezifische strategische Ant-worten. Bei diesem Verfahren wird die Nützlichkeit eines Titels im Verhältnis zu seinem Preis jedesmal überlegt und hilft bei der Entscheidung, ob das Werk gekauft werden soll. Daher dient die Nützlichkeit mehr als andere subjektive Kriterien wie Prestige oder die Vorlieben des Lehrkörpers als Entscheidungshilfe für den Kauf. Nach Stanley Wilder, von der Universitätsbibliothek der Louisiana State Universität, sind Publikationen kommerzieller Ver-lage, was immer man auch über ihren Preis denken mag, weniger wertvoll für die Lehrenden als Veröffentlichungen von wissenschaftlichen Gesellschaften, wenn sie am Nutzen, den sie stiften, gemessen werden. Wilder stellt den speziellen Fall der Chemie vor, in dem er heraus-gefunden hat, dass die kommerziell produzierten Zeitschriften 74% des Etats einer Kern-Sammlung von Chemie-Titeln verschlingen, aber nur zu 22-35% der Nutzung beitragen. Die Antwort? Er ruft nach einem Wechsel in der Erwerbungsphilosophie jener Hochschul-Bi-bliothekare, die gegenwärtig noch Vollständigkeit beim Bestand naturwissenschaftlich-techni-scher Literatur anstreben. Er fordert stattdessen, den Wert-Gesichtspunkt ins Zentrum des na-turwissenschaftlichen und technischen Bestandsaufbaus zu stellen und weniger wertvolle Lite-ratur über die effektiveren Dokument-Lieferdienste zu besorgen. 12

Die Diskussionen ergaben, dass nunmehr die Zeit für eine Aktion gekommen sei, die auf einem gründlichen Verständnis des Marktes für wissen-schaftliche Publikationen beruht und auf der Bereitschaft, die Möglichkeiten, die die neue In-formationstechnik eröffnet, zu nutzen. Die Wissenschaftler stellten fünf umfassende Strate-gien vor, die Zusammenarbeit und eine konzertierte Aktion erfordern, um der Preis-Krise in der Wissenschaft beizukommen.

Die erste Strategie, die bei den PEW Roundtable-Diskussionen herauskam, beruht darauf, Wege zu finden, um bei einem Berufungs- oder Beförderungsverfahren im Hochschulbereich Quantität von Qualität der Publikationen zu unterscheiden. Die Sorge dabei war, dass die An-zahl der Zeitschriften-Aufsätze, die ein Hochschul-Angehörigen veröffentlicht, als erfolgrei-che intellektuelle Produktivität fehlinterpretiert werden, und damit zu dem Druck beitragen, große Quellensammlungen aufzubauen und zu pflegen, obwohl diese wenig genutzt werden.

Die zweite Strategie soll das Verständnis dafür fördern, dass die wissenschaftlichen Biblio-theken die Marktverhältnisse besser durchleuchten und als kollektive Käufer der benötigten Informations-Produkte auftreten sollen. Die Idee ist, dass ein mehr systematischer Erwerb auf lokaler, regionaler oder nationaler Basis Einsparungen und mehr Einfluss auf den Markt bringen könnte. Die dritte Strategie soll die Art und Weise, in der Universitäten ihre Rechte an dem geistigem Eigentum verwalten, das als Ergebnis der Hochschulforschung oder mit dessen Unterstützung entstanden ist, neu definieren. Dabei ist die Absicht, die Unterstützung des Lehrkörpers bei der Rückgewinnung von Rechten an geistigem Eigentum zu gewinnen, die jetzt von den kommerziellen Verlegern beansprucht werden.

Die vierte Strategie ist, das elektronische Publizieren im Internet auszunutzen, um der Wis-senschaft die Möglichkeit der Ankündigung und Verifizierung neuer Forschungsergebnisse zu geben. Das Pew Roundtable erkundete Stufen der Verbreitung im Netz, von Ankündigungen über Pre-Prints oder Entwürfe bis zu beglaubigten Volltexten. Erst zu einem späteren Zeit-punkt des Publikationsprozesses wäre dann eine gedruckte Fassung erhältlich. Mit der fünften Strategie sollen die Hochschulen und ihr Lehrpersonal die Art und Weise, in der die wissen-schaftliche Gemeinschaft Fortschritte in der Forschung kommuniziert, neu regeln und ein elektronisch vermitteltes Begutachtungsverfahren entwickeln, das einen vollgültigen Ersatz für die bisherigen Zeitschriften-Veröffentlichungen darstellt. Dieses Begutachtungsverfahren sollte von wissenschaftlichen und Forschungs-Gesellschaften durchgeführt werden und nicht von kommerziellen Verlegern.

Diese einzelnen Strategien, wie sie vom Pew Roundtable vorgelegt wurden, verdienen eine aufmerksame Prüfung durch die wissenschaftliche Gemeinschaft. So sollten die Bibliotheken ernsthaft die Aufforderung in Betracht ziehen, ihre Erwerbungsverfahren von den bisherigen pauschalen Erwerbungsroutinen auf Einzelkauf-basierte Erwerbungssysteme umzustellen.

Einzelkauf-basierte Erwerbungssysteme gelten als nützliche und spezifische strategische Ant-worten. Bei diesem Verfahren wird die Nützlichkeit eines Titels im Verhältnis zu seinem Preis jedesmal überlegt und hilft bei der Entscheidung, ob das Werk gekauft werden soll. Daher dient die Nützlichkeit mehr als andere subjektive Kriterien wie Prestige oder die Vorlieben des Lehrkörpers als Entscheidungshilfe für den Kauf. Nach Stanley Wilder, von der Universitätsbibliothek der Louisiana State Universität, sind Publikationen kommerzieller Ver-lage, was immer man auch über ihren Preis denken mag, weniger wertvoll für die Lehrenden als Veröffentlichungen von wissenschaftlichen Gesellschaften, wenn sie am Nutzen, den sie stiften, gemessen werden. Wilder stellt den speziellen Fall der Chemie vor, in dem er heraus-gefunden hat, dass die kommerziell produzierten Zeitschriften 74% des Etats einer Kern-Sammlung von Chemie-Titeln verschlingen, aber nur zu 22-35% der Nutzung beitragen. Die Antwort? Er ruft nach einem Wechsel in der Erwerbungsphilosophie jener Hochschul-Bi-bliothekare, die gegenwärtig noch Vollständigkeit beim Bestand naturwissenschaftlich-techni-scher Literatur anstreben. Er fordert stattdessen, den Wert-Gesichtspunkt ins Zentrum des na-turwissenschaftlichen und technischen Bestandsaufbaus zu stellen und weniger wertvolle Lite-ratur über die effektiveren Dokument-Lieferdienste zu besorgen. 13

Als einen zweiten Bereich von Aktivitäten plant SPARC, Unterstützungen zu gewähren, die die Schaffung einer neuen hochschulbasierten „Wissenschaftlichen Informations-Gemein-schaft" ankurbeln und beschleunigen, die den Wissenschaftlern in den Kern-Disziplinen der Naturwissenschaft, Technik und Medizin (STM) dienen soll - ein disziplinen-basiertes Server-Modell. Im Rahmen dieser Initiative wird SPARC Projekte ermöglichen, die:

  • eine vielversprechende strategische Antwort bereitstellen, um die Fruchtlosigkeit und Un-gerechtigkeit des gegenwärtigen, traditionellen Kommunikationsprozesses in der Wissen-schaft zu überwinden
  • unsere Unterstützung rechtfertigen, wegen des gutfundierten Potentials, den STM-Infor-mations-Markt zu verändern, speziell was die Verbreitung von Forschungsergebnissen betrifft, um damit der Wissenschaft, den Hochschulen und der Gesellschaft allgemein zu nützen.

Der Präsident der Universität von Kansas, David E. Shulenburger, möchte noch eine andere Strategie anwenden, um der Preis-Krise der naturwissenschaftlichen Zeitschriften zu begeg-nen. Er schlägt vor, der Zeitschriften-Preis-Krise dadurch zu beizukommen, dass ein National Electronic Article Repository (NEAR) geschaffen wird, ein zentraler frei zugänglicher Server, der auch die Rechte am geistigen Eigentum der Veröffentlichungen von Hochschullehrern verwaltet. Er argumentiert, dass wenn ein Manuskript von einem Hochschulangehörigen fertiggestellt und von einer wissenschaftlichen Zeitschrift zur Veröffentlichung angenommen wird, ein Teil der Copyright-Rechte einbehalten wird, damit der Text - nach der Publikation in dieser Zeitschrift mit einer gewissen Zeitverzögerung - in ein eigenständiges, frei zugäng-liches Archiv eingespeist werden kann. Zur Zeit verlangen im wesentlichen alle wissenschaft-lichen Zeitschriften, dass alle Copyright-Rechte vollständig vom Autor auf die Zeitschrift übergehen, wenn das Manuskript zur Veröffentlichung angenommen wurde. Bei diesem Vor-schlag würde nur das exklusive Recht zur Veröffentlichung in einer Zeitschrift auf diese Zeit-schrift übergehen. Der Autor würde das Recht behalten, 90 Tage nach der Veröffentlichung in einer Zeitschrift, das Manuskript in NEAR speichern zu lassen 14.

Shulenburger argumentiert, dass durch die Forderung, dass die Texte der Autoren 90 Tage nach der Publikation an NEAR übergeben werden sollen, die Verleger gezwungen werden, ihren Aufwand und die entstehenden Kosten neu einzuschätzen und entsprechend zu redu-zieren. Shulenburger schreibt, dass er „nicht länger glaubt, dass Lösungen, die nicht mit dem Problem der letztendlichen Besitzrechte an wissenschaftlicher Kommunkation umgehen kön-nen, d.h. das jetzige Copyright, nicht überlebensfähig sind."

Er sagt, dass wissenschaftliche Aufsätze einen Marktwert haben, was ja auch durch die Preis-Praktiken und die außergewöhnlichen Gewinne der kommerziellen Verleger demonstriert wird. Er ist besorgt, dass nichtkommerzielle wissenschaftliche Gesellschaften den Marktwert der Texte ebenfalls erkennen und - wie Daten, die in Kansas gesammelt werden, bereits bele-gen - auch beginnen, diesen auszubeuten. Shulenburger glaubt, dass die Begrenzung der Rechte, die Hochschul-Autoren auf die Verlage übertragen können (was die Voraussetzung für die Einrichtung von NEAR wäre), die Fähigkeit der Verleger, die gesamte Wertschöpfung von Zeitschriften-Aufsätzen zu kontrollieren und auszubeuten stark beschneidet.

Noch ein weiterer führender Hochschullehrer, der Präsident der Universität von Rochester, Charles E Phelps, hat Ideen entwickelt. Er sagt, dass der wichtigste Schritt, um mehr wirksa-men Wettbewerb zwischen den bereits existierenden Zeitschriften zu erreichen ist, einen alter-nativen Mechanismus für die Gutachtertätigkeit zu schaffen, die jetzt allein von den Heraus-gebergremien der gedruckten Zeitschriften ausgeführt wird. Er stellt fest, dass die digitalen Techniken die vollständige Trennung des Begutachtungsprozesses von restlichen Veröffent-lichungs-Prozess (Reproduktion, Vertrieb, Indexierung, Archivierung) erlauben.

Phelps schlägt vor, die Vorteile dieser neuen elektronischen Möglichkeiten und Fähigkeiten zu nutzen, um bestimmte Funktionen zu trennen, die heute alle vom System der Zeitschriften-herstellung ausgeführt werden. Er glaubt, dass man wissenschaftliche Gesellschaften dafür bezahlen könnte, die Begutachtung von Manuskripten durchzuführen und dass man damit Funktionen wie Veröffentlichung und Vertrieb anderen Einrichtungen übertragen könnte, z.B. den disziplinen- oder hochschulbasierten Servern. Diese Trennung oder „Entkopplung" der Funktionen zerbricht die Verbindung zwischen dem Begutachtungsprozess, der entscheidend für wissenschaftliche Forschung ist, und der Veröffentlichung eines Werks, eine Verbindung, die von vielen Verlegern ausgebeutet wird, wie man an ihren Preis-Praktiken sieht. Er stellt fest, dass „es nicht die Frage ist, ob die Zeitschriften wertvolle Dienste leisten, was sie zwei-fellos tun, sondern eher, ob die Bedingungen des Handels angemessen sind".

Phelps empfiehlt einige Schritte, die die Hochschulen unternehmen sollten: den Lehrkörper mehr in die Bestands-Aufbau-Entscheidungen einbeziehen; Kriterien für Bibliotheken schaf-fen, die gute Verfügbarkeit und Zugänglichkeit zum Material und die Zusammenarbeit mit Konsortien belohnen; die Bewertung der wissenschaftlichen Forschung des Lehrkörpers in qualitativer statt in quantitativer Hinsicht; und die Modifikation der üblichen Praxis der tota-len Übergabe der Copyright-Rechte. Aber er schließt, dass „die Frage der Zeitschriftenpreise nur gelöst werden kann durch eine systematische und breit gestreute Einführung eines energischen Wettbewerbs in der Welt der Verlagswesens..." Phelps glaubt, dass es an den Universitäten liegt, diesen Wettbewerb einzuführen und sieht den Entkopplungs-Vorschlag als eine mögliche Alternative 15.

Schlussfolgerungen

Die Untersuchungen, von denen in diesem Papier berichtet wird, illustrieren die Fragen, denen sich Bibliothekare und Wissenschaftler in dem Bemühen um eine effiziente Informa-tionsversorgung, speziell durch wissenschaftliche Zeitschriften gegenüber sehen. Bei der Un-tersuchung der steigenden Kosten für Zeitschriften von verschiedenen Standpunkten aus, ka-men doch alle Studien zu den gleichen Schlussfolgerungen, nämlich, dass eine ausbeuteri-sche Preis-Praxis bei kommerziellen Verlegern existiert und dass diese ganz allgemein eine monopolisierende Wirkung auf den Markt der wissenschaftlichen Zeitschriften hat. Der Wirt-schaftliche Beratungs-Dienst hat 1989 berichtet, dass die wachsenden Kosten für die Produk-tion und die zunehmende Anzahl der Titel den Preisanstieg bei den kommerziellen Verlegern nicht völlig rechtfertigt. Die Zwanzig-Jahr-Studie von Tenopir und King aus dem Jahr 1997 führte den Preisanstieg auf die Preis-Praktiken der kommerziellen Verleger zurück. Mark McCabe berichtete 1998, dass die Anstrengungen von DOJ, ein neues Modell zu entwickeln, um den Einfluss von Verlags-Zusammenschlüssen auf den Wettbewerb im Markt der wissen-schaftlichen Zeitschriften zu verstehen, ergaben, dass Verlags-Zusammenschlüsse, selbst klei-nere, den Wettbewerb beeinträchtigen, indem sie es Verlegern ermöglichen, ausbeuterische Preis-Praktiken anzuwenden.

Die grundlegenden Fragen, die durch das Preis-Problem bei den naturwissenschaftlichen Zeit-schriften aufgeworfen werden, können nur durch eine systematische und weitgehende Einlei-tung eines starken Wettbewerbs auf dem Feld der STM-Veröffentlichungen beantwortet wer-den. Diese Antworten bezeugen, dass Bibliotheken und Wissenschaftler zunehmend alterna-tive Strategien entwickeln, mit denen dies gelingen kann. Einige der Kern-Strategien, die zwecks Förderung des Wettbewerbs auf dem Markt der wissenschaftlichen Zeitschriften implementiert werden müssen, umfassen: Die Pew Roundtable-Empfehlungen; Einzelkauf-basierte Erwerbungssysteme, die SPARC-Koalition; das Nationale Elektronische Aufsatz-Archiv (NEAR) und die Entkopplung von Funktionen der Begutachtung und der Veröffentli-chung eines Werkes. Bibliothekare, Wissenschaftler und Verleger arbeiten zusammen, um den Wettbewerb zu stärken und die Preise auf dem Markt der wissenschaftlichen Zeitschriften zu senken.

Endnoten

1. ARL Statistics 1996/97

2. Washington Post (p. A22), March 12, 1999

3. Honan, William H. "Latest Discovery in Scholarly Journals Is Runaway Subscription Costs" New York Times (p. A18), March 3, 1999

4. Cornell University Faculty Taskforce, Journal Price Study of Core Agricultural and Biological Journals. Nov. 1998

5. "Pew Roundtable Report: To Publish and Parish" Policy Perspectives, Volume 7, No. 4, March 1998

1. Report of the ARL Serials Prices Project. Association of Research Libraries, Washington, DC May 1989

7. Journal of Scholarly Publishing, April 1997

8. ARL: A Bimonthly Newsletter of the Association of Research Libraries Issue 191, April 1997

9. ARL: A Bimonthly Newsletter of the Association of Research Libraries Issue 200 (p. 3), October 1998

10. ARL: A Bimonthly Newsletter of the Association of Research Libraries Issue 200, October 1998

11. "Pew Roundtable Report: To Publish and Parish" Policy Perspectives, Volume 7, No. 4, March 1998

12. ARL: A Bimonthly Newsletter of the Association of Research Libraries Issue 200 (p. 2), October 1998

13. ARL: A Bimonthly Newsletter of the Association of Research Libraries Issue 199 (p. 1), August 1998

14. ARL: A Bimonthly Newsletter of the Association of Research Libraries Issue 200 (p. 2), October 1998

15. ARL: A Bimonthly Newsletter of the Association of Research Libraries Issue 202 (p. 5), February 1999

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