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To Bangkok Conference programme

65th IFLA Council and General
Conference

Bangkok, Thailand,
August 20 - August 28, 1999


Code Number:011-117_G
Division Number: IV
Professional Group: Classification and Indexing
Joint Meeting with: -
Meeting Number: 117
Simultaneous Interpretation:   No

Subject Gateways in Südostasien : Anwendung von Klassifikationen

Edward Lim
University Librarian
Monash University
Melbourne, Australia


Paper

Das Problem

Die konventionelle Bibliothek hat ihre Bestände und den Zugang zu ihren Informationsquellen immer im Hinblick auf die Bedürfnisse ihrer unmittelbaren Benutzer entwickelt. Das heißt, das Umfeld, in dem sich die Benutzer bei der Recherche bewegen, war fest umrissen1 definiert und begrenzt. Das Internet dagegen, mit seinem fast unendlichen Informationsfülle und seinem Mangel an kohärenter Organisation, stellt Forscher und andere nach Informationen Suchende vor ernste Navigationsprobleme. Um den Zugang zu diesen riesigen Informationsmengen zu erleichtern, sind eine Reihe von Indexierungsdiensten entstanden mit dem Ziel, einen großen Anteil des World Wide Web zu indexieren. Leider genügen aber die wichtigsten Suchmaschinen wie AIta Vista, Northern Light, HotBot, Excite und Lycos aus einer Reihe von Gründen nicht den Ansprüchen an ein zufriedenstellendes Information Retrieval.

  • Sie indexieren nur einen Bruchteil der gesamten im World Wide Web zugänglichen Dokumente, und ihre individuelle Reichweite differiert stark. Da eine einzelne Suchmaschine nicht umfassend ist, müssen mehrere benutzt werden, wenn hohe Präzision beim Retrieval erwünscht ist. So haben Lawrence und Giles gezeigt, daß durch die Kombination von sechs Suchmaschinen 3,5mal so viele Informationen gefunden werden wie durch nur eine (Reuters, 1998).
  • Viele Untersuchungen haben gezeigt, daß die Qualität der Suchergebnisse bei Verwendung verschiedener Suchmaschinen enorm variiert.
  • Die meisten Suchmaschinen arbeiten mit Volltextindexierung, aber sie indexieren nicht notwendigerweise den gesamten Text des vorliegenden Dokuments. Häufig werden nur die ersten Zeilen indexiert. Außerdem kann es, da kein kontrolliertes Vokabular zugrunde gelegt wird, zu Hunderten, ja Tausenden von Treffern kommen, von denen die meisten nicht relevant sein mögen.
  • Die meisten Suchmaschinen sind fast nutzlos bei der Suche und dem Auffinden von NichtText-Dokumenten wie Tonträgern, Videomaterial und Programmen.
  • Da die meisten Web-Dokumente keiner Qualitätskontrolle unterliegen, wie sie für gedruckte Dokumente durch die gegenseitige Kontrolle von Wissenschaftlern bei Zeitschriften oder durch die Ansprüche der Verleger bei Monographien erfolgt, ist es häufig schwierig, die Spreu vom Weizen zu trennen. Deshalb besteht das Problem nicht nur im Auffinden von relevanter Information, sondern auch im Auffinden von qualitativ hochwertiger Information.

Zu dem Problem, mit Hilfe einer der großen Suchmaschinen Informationen aufzufinden, kommen noch die Schwierigkeiten hinzu, die die Benutzer beim Formulieren einer guten Suchstrategie haben. Bibliothekare im Auskunftsbereich wissen seit langem, daß Benutzer ihre Bedürfnisse recht unpräzise ausdrücken, und daß es einiger Fähigkeiten bedarf, die genauen Wünsche des Benutzers in Erfahrung zu bringen. Das Problem beim direkten Zugang ohne professionelle Beratung, den die Bibliotheken aus finanziellen und ökonomischen Gründen mehr und mehr anbieten müssen, ist es, daß die Benutzer große Schwierigkeiten haben werden, die gewünschten Informationen aus dem Internet zu bekommen, wenn sie ohne angemessene Vorbereitung und Benutzerführung auf ihre eigenen Fähigkeiten angewiesen sind.

Die Lösung

Es gibt eine Reihe von Verbesserungsvorschlägen für die Suche und das Retrieval im Internet. Sie fallen unter drei Kategorien. Zur ersten gehören alle Bemühungen, den Endnutzer bei der effektiven Benutzung der Suchmaschinen zu beraten. Dies kann durch Informationsprogramme zur Benutzerführung, gedruckte Ratgeber oder direkte Hilfe durch Bibliothekare geschehen. Zur zweiten Kategorie gehören alle Ansätze, die Fähigkeiten und Funktionen von Suchmaschinen zu verbessern, z.B. durch Verbesserungen beim Harvesting, der Sammlung von Daten und der Indexierung, durch Berücksichtigung von natürlich-sprachlicher Suche, Verwendung Boolescher

Operatoren, Erhöhung der Zahl von Codierung für die Suche, Verbesserung des RankingAlgorithmus, Hilfe beim Trunkieren, auch innerhalb eines Suchbegriffs (wild card searching), Indexierung weiterer Felder, usw. Die dritte Kategorie beruht auf zusätzlicher menschlicher Arbeit und kann in zwei Bereiche untergliedert werden:

  • Zum ersten gehört die Verwendung von Metadaten zur Verbesserung des Harvesting und des Retrievalprozesses.
  • · Der zweite richtet sich auf die Schaffung von Subject oder Information Gateways, die dem Benutzer beim schnellen und effektiven Auffinden von qualitativ hochwertigen Informationen helfen. Ein Subject Gateway,kann im Kontext des Web-basierten Zugangs zu Informationen definiert werden als ,,Instrument, das den Zugang zu Web-basierten Ressourcen in einem definierten Fachgebiet erleichtert. Die einfachste Art von Subject Gateways sind Web-Seiten, die Listen von Links zu Ressourcen enthalten." (Kirriemuir, 1998).

Das DESIRE- Projekt (Development of a European Serive for Information on Research and Education) hat 1998 die Haupteigenschaften eines Subject Gateway wie folgt beschrieben:

In einer konventionellen Informationslandschaft werden Informationen durch menschliche Intervention, z.B. von Verlegern und Bibliothekaren, so gefiltert und aufbereitet, daß Benutzer organisiertes Wissen in Katalogen und Verzeichnissen suchen können, im Gegensatz zu puren Daten und disparaten Informationen. Subject Gateways arbeiten nach demselben Prinzip - sie setzen Spezialisten im Bereich Sacherschließung und Information ein, um Internet-Ressourcen zu selektieren, zu klassifizieren und zu katalogisieren und so dem Benutzer Suche und Retrieval zu erleichtern. Den Benutzern wir der Zugang zu einer Datenbank mit Beschreibungen von Internet-Ressourcen geboten, die er mit einem Schlagwort oder durch Browsing von Fachgebieten suchen kann. Er kann das mit der Gewißheit tun, daß die angebotenen Sammlungen von Dokurnenten einer Qualitätskontrolle unterliegen. Für alle wird eine Beschreibung geboten, die dem Benutzer rasch Angaben über Herkunft, Inhalt und Form gibt und es ihm ermöglicht zu entscheiden, ob eine weitergehende Recherche sich lohnt.

Interessanterweise sind die Probleme im Umfeld des Internet dieselben, die schon immer in der lnformationswissenschaft existierten - im Zusammenhang mit der Wissensorganisation, der Masse von veröffentlichter Information (Informationsexplosion), beim Identifizieren, Kategonsieren und Auffinden gewünschter Information und schließlich die inhärenten Probleme bei komplexen Fragestellungen, die in traditionellen Klassifikationssystemen schwer zu beschreiben sind. Es liegt eine gewisse Ironie darin, daß Computerspezialisten und andere, die mit den komplexen Problemen von Informationsspeicherung und Retrieval befaßt sind1 die traditionellen, klassischen Instrumente der Bibliothekare zur Organisation und Auffindung von Informationen wiederentdecken.

Gründe für die Verwendung von Klassifikationen

Die Schritte zur Verbesserung des Information Retrieval kombinieren heute computer-basierte Suchmaschinen mit der Schaffung von Subject Gateways, die nützliche Web Sites in bestimmten Fachgebieten auflisten. Um die Möglichkeiten zum Durchblättern dieser Subject Gateways zu verbessern, bedarf es einer Form des hierarchischen Browsing, das zur Übernahme von Bibliotheksklassifikationen für diese sachlichen Hierarchien geführt hat.

Vizine-Goetz (1998, S.93) stellt fest, daß ,,die Wissensstrukturen, die die traditionellen Klassifikationen abbilden, ein großes Potential zur Verbesserung bei Beschreibung und Auffinden von Internet-Ressourcen und für die Organisation von Sammlungen elektronischer Dokumente darstellen."

Das DESIRE-Projekt (1999) hat in einem Bericht einige der Vorteile bei der Verwendung von Klassifikationen als Hilfe beim Information Retrieval in einer Web-Umgebung zusammengestellt:

  • Eine Klassifikationen kann dem unerfahrenen Benutzer das Blättern erleichtern.
  • Die hierarchische Anordnung einer Klassifikation erlaubt das Ausweiten oder Einengen einer Suche.
  • Eine Klassifikation stellt Suchbegriffe in einen Sachzusammenhang.
  • Eine Klassifikation erlaubt einen multilingualen Zugriff auf Datensammlungen, da die Notation sprachunabhängig ist.
  • Die logische Gliederung einer Klassifikation erlaubt es, die Suchergebnisse zu unterteilen und anderweitig zu manipulieren.
  • Die Verwendung einer allgemein verbreiteten Klassifikation erleichtert die Suche in unterschiedlichen Datenbanken.
  • Eine etablierte Klassifikation wird wahrscheinlich laufend aktualisiert.
  • Bibliotheksklassifikationen sind Benutzern eher geläufig.
  • Viele Klassifikationen sind heute in maschinenlesbarer Form zugänglich.

Die Prüfung einer Reihe von Websites zeigt, daß die meisten von ihnen ihre Sachgebiete alphabetisch anordnen, unter Verwendung von Schlagwörtern, manchmal basierend auf dem kontrollierten Vokabular eines Fachthesaurus. Andere verwenden hierarchische Klassifikationen. Das DESIRE-Projekt (1999) hat folgende Klassifikationen ermittelt:

  • Weit verbreitete Klassifikationen wie die DEWEY-Dezimalklassifikation (DDC), die Universale Dezimalklassifikation (UDK) oder die Librarv of Congress Classification (LCC).
  • Nationale Klassifikationen wie die niederländische Basisklassifikation (BK) oder die schwedische Allmäma Biblioteksförening (SAB).
  • Fachgebundenen Klassifikationen wie die lconclass for art resources oder die Klassifikation der National Library of Medicine (NLM).
  • Hauseigene Klassifikationen.

Das Internet in Südostasien

Es muß klar gestellt werden, daß, obwohl das Internet in Südostasien weit verbreitet ist, die Benutzung pro Kopf der Bevölkerung nicht so groß ist wie in den Industrieländern. Zum Vergleich: die Zahl der Internet-Benutzer in Australien wurde im Dezember 1998 auf 4,36 Millionen beziffert, das sind 24,2% der Gesamtbevölkerung (NUA Ltd, 1998). Sogar die Zahl der Internet-Provider in Südostasien ist recht gering. Die meisten von ihnen sind registriert. Die Zahl der Bibliotheken mit Internet-Zugang ist ebenfalls sehr begrenzt, die meisten davon sind Universitäts-, College- und Nationalbibliotheken.

Fallstudien

Die statistischen Daten zeigen, daß man nicht mit sehr zahlreichen Subject Gateways in Südostasien rechnen kann. Grundsätzlich lassen sie sich entsprechend ihren Anbietern in drei Gruppen unterteilen.

  • Gateways, die außerhalb Südostasiens angeboten werden,
  • Gateways, die von kommerziellen Anbietern stammen,
  • Gateways, die von Bibliotheken in Südostasien stammen.

In diesem Vortrag sollen einige typische Beispiele aus jeder dieser Kategorien untersucht werden.

Internationale Anbieter

Vielleicht ist es nicht überraschend, daß das größte Gateway zu Südostasien (Southeast Asian Studies WWW Virual Library, 199?) außerhalb der Region an der Universität Leiden in den Niederlanden angeboten wird, im Rahmen des Gateway to Asian Studies (199?) des IIAS (International Institute for Asian Studies). Dieses Gateway soll

  • niederländische Forschungsergebnisse zu Asien zugänglich machen, indem auf InternetPublikationen zu diesem Forschungsbereich in den Niederlanden hingewiesen wird,
  • ein Fenster zu Internet-Informationen weltweit darstellen, mit Betonung des World Wide Web.

Die Southeast Asian Studies WWW Virtual Library ist eine Abteilung der Asian Studies WWW Virtual Library, die von T. Matthew Ciolek an der australischen Staatsuniversität unterhalten wird (Asian Studies WWW Virtual Library, 1994-1999).

Die verwendete Klassifikation ist eine ln-house-Entwicklung. Die Links zu den einzelnen Ländern zeigen große lnkonsistenz in der Kategorisierung der Web Sites. So wird zum Beispiel die Web Site für die Philippinen von IIAS gepflegt und sieht daher aus wie die Homepage der Southeast Asian WWW Virtual Library. Die Sites für Singapur und Malaysia, die von verschiedenen Organisationen unterhalten werden, sind ganz eigenständig angeordnet. Für Malaysia ist das Malaysian Timber Council Asian Studies - Malaysia, 1997) verantwortlich, aus bibliothekarischer Sicht ist dies am wenigsten professionell gemacht. Für Singapur ist der SouthlSoutheast Asia Library Servive der Universität von Kalifornien in Berkeley (Singapore WWW Virtual Library, 1998) zuständig, was zu einer professionelleren Gestaltung führt. Mit einer entsprechenden plugin-Software für den Web-Browser ist es auch möglich, die chinesischen Schriftzeichen zu sehen.

Kommerzielle Anbieter

Die meisten Web Sites, die sich auf südostasiatische Themen beziehen, werden von kommerziellen Anbietern unterhalten. So bietet z.B. der Internet-Provider Jaring ein Gateway zu malaysischen Informationsquellen (Malaysia (HYPERLINK mallto:homep@gej, 1999). Es bietet Hotlinks zu einer großen Zahl von Web Sites in Malaysia an (Hotlinks, 1999). Die Darstellung ist sehr professionell gemacht und umfaßt sowohl ein alphabetisches Verzeichnis der Links als auch eine Klassifikationen der verschiedenen Ressourcen.

Bibliotheken

Die meisten Subject Gateways, die von Bibliotheken angeboten werden, stammen von Universitäts-, College- oder Nationalbibliotheken, hauptsächlich deshalb, weil diese Bibliotheken besser ausgestattet und alimentiert sind als öffentliche Bibliotheken oder Schulbibliotheken. Trotzdem sind die Web Sites nicht besser erschlossen als die von kommerziellen Anbietern. Die drei hier untersuchten sind die der Universiti Sains Malaysia , der Staatsuniversität von Singapur (NUS) und des Asian Institute of Technology in Thailand.

Der USM-Site klassifiziert entsprechend den Abteilungen dieser Universität, also Biologie, Chemie, Pädagogik, Geisteswissenschaften, Technik, Management, Sozialwissenschaften, Pharmazie, Hauswirtschaft1 Bauen und Planen.

Der NUS-Site (Subject Guides to Web Resources, 1999) organisiert die Web-Nachweise ebenfalls nach Fakultäten, also Länderkunde, Künste und Geisteswissenschaften, Wirtschaft, Jura, Bibliotheks- und lnformationswissenschaft, Sozialwissenschaften, Medizin und Naturwissenschaften. Zusätzlich wird ein alphabetisches Verzeichnis der Nachweise nach Erscheinungsweise und Erscheinungsform angeboten, z.B. elektronische Zeitschriften, Zitatnachweise, lndexlisten, Besprechungen von Internet-Angeboten, Listservs, Zeitungen, Patente, Verzeichnisse von Nachschlagewerken, Reisen, Universitäten und Colleges.

Der AIT-Site hat eine Seite mit Informationen über Asien und über Thailand (Guide to Thai Information on the internet, 1998).

Aus der kurzen Beschreibung der oben genannten Gateways wird klar, daß sie aus Sicht des Klassifizierers sehr schlicht erschlossen sind.

  • Die Anordnung der Sachgebiete ist nicht sehr logisch oder konsistent. So teilt etwa die Southeast Asian WWW Virtual Library Web Site die Themen nach weiten Sachgebieten wie Künste und Geisteswissenschaften, Naturwissenschaften, Sozialwissenschaften ein, aber gliedert aus nicht erfindlichen Gründen engere Teilbereiche wie Staat, Politik oder Wirtschaft aus und führt sie separat auf.
  • Sogar dann, wenn Schlagwörter verwendet werden1 sind sie nicht alphabetisch nach dem Sachgebiet angeordnet.
  • Die Anordnung erscheint an vielen Stellen zufällig, und die Gründe, warum Themenbereiche so und nicht anders angeordnet sind, werden nicht erklärt.
  • Häufig ermangelt die Anordnung unterhalb der oberen Hierarchieebenen jeglichen Anscheins von Logik.
  • Der Inhalt besteht aus einem Durcheinander von Web Sites und individuellen Buch- und Zeitschriftentiteln.
  • Die Web Sites lassen sich eher durch das, was sie nicht leisten, als durch das, was sie leisten, charakterisieren.

Zusammenfassung

Diese Analyse zeigt, daß Gateways in Südostasien viele der Instrumente und technischen Möglichkeiten noch nicht nutzen, die einen effizienten und effektiven Zugang zu Web-Ressourcen erleichtern können. Obwohl einige dieser Techniken noch in der Entwicklung sind, basieren doch viele auf Methoden, die von Bibliothekaren zur Wissensorganisation benutzt wurden und weiter gepflegt werden.

Unabhängig von der Nutzung traditioneller Klassifikationen werden zur Verbesserung des Zugriffs alphabetische Verzeichnisse angeboten, es gibt Mechanismen ff'r eine kreuzweise Suche oder Browsing und die Möglichkeit zur automatischen Klassifizierung. CyberStacks zum Beispiel, das Dokumente mit LCC klassifiziert, bietet zwei alphabetische Verzeichnisse als Zugang zu den klassifizierten Daten an - ein Kreuz-Klassifikations-Register und ein Titel-Register. Ein KreuzKlassifikations-Register ist an sich nichts anderes als das traditionelle Register, das bei einem althergebrachten klassifizierten Katalog verwendet wird. CyberStacks jedoch ermöglicht es, Such- und Browsing-Fähigkeiten dieses Instruments durch einen strukturierten Thesaurus von Sachschlagwörtern verbessern, der an die Stelle der mehr zufällig gebildeten Schlagwörter tritt (McKiernan, 1997).

Während Klassifikationen ein ausreichendes Mittel für das Durchblättern der Nachweise in bestimmten Fachgebieten darstellen, hat die Verbreitung von inhaltlich ähnlichen Subject Gateways zu einer Nachfrage nach verbesserten Suchmöglichkeiten geführt, die dem Benutzer die zeitraubende Suche über die verschiedenen Gateways in einem bestimmten Gebiet erspart. Es wurde festgestellt, daß ein Instrument benötigt wird, das Benutzern eine einzige Suche quer durch die Gateways in einem Fachgebiet erlaubt und die Suchergebnisse in einer einzigen, kumulierten Liste anbietet (Kirriemuir et al., 1998). Trotz der Probleme, die mit einer solchen Suche verbunden sind, wurde ein Demonstrationsmodell entworfen, das das Common Indexing Protocol verwendet, aufgrund dessen es möglich ist, ausgehend von einem einzelnen DatenbankServer zu anderen überzugehen, die wahrscheinlich relevante Informationen enthalten und damit auch entlegenere Datenbanken in die Recherche einzubeziehen.

Während eine solche kreuzweise Suche durch die Subject Gateways hindurch einen Weg darstellen könnte, um alle relevanten Informationen zusammenzubringen, ist die Wahrheit doch die, daß viele Subject Gateways eher dazu gemacht wurden, durch Verwendung von hierarchischen Klassifikationen das Browsing zu erleichtern, weniger aber das direkte Suchen. Um das Problem des Cross-Browsing oder der Suche durch verschiedenen Subject Gateways mit unterschiedlichen Klassifikationen zu lösen, wurden folgende Vorgehensweisen vorgeschlagen:

  • Bildung von Konkordanzen zwischen den verschiedenen Klassifikationen in Subject Gateways;
  • Verwendung eines allgemein akzeptierten Thesaurus als Register zu einer Anzahl von Klassifikationen;
  • Verwendung des WWW Consortium's Resource Description Framework (RDF) zur Bereitstellung eines gemeinsamen Rahmen für den Austausch von maschinenlesbaren Informationen im Web.

Klassifizieren ist eine arbeitsintensive Angelegenheit. Deshalb gibt es eine Reihe von Experimenten zur Entwicklung automatischer Klassifikatjonsmechanismen . Das bekannteste Projekt in diesem Umfeld ist wahrscheinlich SCORPION von OCLC1 das ,, die kostengünstige Verwendung von Klassifikationen und Schlagwörtern für elektronische Informationen" (Thompson et. AI., 1997) untersuchen soll.

Obwohl es bereits viele Techniken und Methoden zur Verbesserung des Zugriffs auf InternetRessourcen gibt1 haben viele Bibliotheken und Institutionen in Südostasien leider noch nicht die Fachkenntnisse, die Erfahrungen und die Mittel, sie zu nutzen. Dies kann nicht überraschen, da viele Bibliotheken in Südostasien unter sehr eingeschränkten finanziellen Bedingungen arbeiten und einen Mangel an gut ausgebildetem Personal haben. So sind ihre Möglichkeiten zur Nutzung anspruchsvollerer Techniken und Instrumente begrenzt.

Wenn die IFLA sich in einem Bereich engagieren will, so ist dies vielleicht ein lohnender. Es gibt ein dringendes Bedürfnis nach Workshops, die Bibliothekare in Südostasien in den Klassifikationstechniken unterrichten, die den Zugang zu den Subject Gateways im Web ermöglichen und verbessern.

Litefaturhinweise

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Latest Revision: July 7, 1999 Copyright © 1995-2000
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