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Unter landeseinheitlichen Maßstäben ist Cumbra geographisch sehr entlegen. Große Entfernungen liegen zwischen den Gemeinden und mehr als 40% der Bevölkerung lebt in Gemeinden mit weniger als 10.000 Ein-wohnern. Viele dieser Gemeinden sind in der Bereitstellungen von normalen Dienstleistungen benachteiligt, die man in den letzten Jahren des 20. Jahrhunderts als Teil des Alltags ansehen muß, da sie nur in den größeren Städten angeboten werden.
Die Grafschaft ist 6000 km² groß. Die Bevölkerung beträgt 492.000. Sie wächst in den Gebieten um Eden und South Lake District und schrumpft in den Gebieten West Cumbria und Barrow-in-Furness. Der Anteil der arbei-tenden Bevölkerung beträgt 250.000.
Die Wirtschaftskraft der Grafschaft erwächst aus Gewerbetätigkeiten im Hoch- und Mitteltechnologiebereich, besonders am Küstenstreifen West Cumbrias. Ergänzt wird dieser Bereich durch den Tourismus, der viele schlecht bezahlte Arbeitsplätze im Lake District schafft, die hauptsächlich Frauen vorbehalten sind. Die Wirt-schaft an der Westküste leidet unter industriellem Verfall und schlechter Infrastruktur, was den Versuchen des Wiederaufbaus sehr hinderlich ist. In den übrigen Gebieten Cumbrias werden in der Landwirtschaft weitere 4000 Arbeitsplätze bis zum Ende des Jahrzehnts wegfallen.
Die Gemeinden Cumbrias sind nicht nur untereinander durch die Geographie Cumbrias isoliert, Cumbria ist auch vom Rest Großbritanniens und Europas isoliert und ist doch gleichzeitig eine einmalige Region innerhalb Englands und Europas. Gerade wegen seiner Entlegenheit wird es von vielen als ein besonderer Platz angesehen. Ein Platz von herausragender Naturschönheit, in dem naturbelassene und kultivierte Landschaft über Jahrhun-derte zusammengewachsen sind. Die Landschaft inspirierte die romantische Wiedergeburt mit ihrem großen Einfluß auf die englische Literatur und Sprache. Momentan ist Cumbria führend auf dem Weltmarkt der Ener-gie- und Meeresindustrie. Es beherbergt den Lake District Nationalpark und das Weltkulturerbe Hadrians Wall, der ab 122 nach Christi gebaut wurde und als Aushängeschild für Cumbrias Kulturerbe während des letzten Jahrtausends dient. Die Gebräuche und Gewohnheiten Cumbrias spiegeln sich auch weiterhin im Gemeinde-leben, in seiner Geschichte, seiner sozialen Geographie und seinen Dialekten.
Aus allen diesen Gründen ist Cumbria einzigartig. Es sieht große Herausforderungen auf sich zukommen, seine Traditionen zu bewahren, seine jungen Menschen zu erziehen, seine Arbeitskräfte umzuschulen und auszubil-den, und die Kommunikation zwischen den Einzelnen und den Gemeinden innerhalb und außerhalb Cumbrias zu verbessern. Der Niedergang seiner traditionellen Industrien und die schlechte Transportwegeinfrastruktur gefährden den wirtschaftlichen Aufschwung.
Auf keinem anderen Gebiet ist dies offensichtlicher als auf dem Erziehungs- und Ausbildungssektror. Es gibt eine große Zahl von kleinen Grundschulen mit begrenzten Ausbildungsmöglichkeiten und Schwierigkeiten, das gesamte Angebot des nationalen Curriculums anzubieten. In den weiterführenden Schulen einiger Gebiete ist es nicht möglich alle Fächer anzubieten. Viele ländliche Gymnasien haben keine Oberstufe und bieten damit nicht die Chance auf den A-level ohne einen Schulwechsel in entfernte liegende Schulen. Nur mit diesen A-level ist der Zugang zur Universität möglich. Auch die Weiterbildungsangebote leiden häufig unter geringen Teilneh-merzahlen, die es unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht erlauben, das Angebot so weit zu fassen, wie es die örtlich Interessierten wünschen.
Entwicklungen auf dem Hochschulbereich sind sehr begrenzt. In jüngster Zeit wurde in Carlisle ein kleiner Campus gegründet als Außenstelle der Universität von Northhumbria in Newcastle. Der Campus bietet nur Be-triebswirtschaft an. Der Standort Carlisle ist für viele Bewohner Cumbrias nur schwer zu erreichen. Weitere Möglichkeiten wurden durch Fernstudiengänge an Further Education Colleges geschaffen, die hauptsächlich durch die Universität Central Lancashire in Preston betreut werden. Diese Lehrgänge setzen aber Präsenzphasen im zweiten und dritten Studienjahr an einer Bildungseinrichtung in einem anderen Teil Englands voraus. Dies bedeutet für Viele keine echte Alternative mehr, da die Sparmaßnahmen auch den Hochschulbereich immer weiter auszehren.
Ähnliche Probleme existieren auch für die Bereitstellung von öffentlichen Dienstleistungen. Traditionelle und konventionelle Lösungen werden in Cumbria keine Möglichkeiten schaffen. Cumbria bietet auch nicht die kriti-sche Bevölkerungsmenge, die es wirtschaftlich vertretbar erscheinen läßt, daß die Kabel- und Telefongesell-schaften in eine moderne Kommunikationsinfrastruktur investieren, um es der Industrie, den Erziehungseinrich-tungen und den Gemeinden Cumbrias zu erlauben, an den Möglichkeiten der modernen Infromationsgesellschaft des nächsten Jahrtausends teilzuhaben. Cumbria braucht jetzt eine Lösung für diese Nachteile durch die Ent-wicklung eines neuen Konzepts des lebenslangen Lernens auf allen Ebenen: das GENESIS Projekt, das Cumbria, seine Menschen und Industrien für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts vorbereitet.
An dieser Stelle scheint es hilfreich, die Entwicklung des Projekts in den Kontext der heraufziehenden, globalen Informationsgesellschaft des 21. Jahrhundert zu stellen.
Die Erfindung der Druckerpresse - manchmal als die Gutenberg Revolution beschrieben - ist wahrscheinlich das wichtigste Ereignisse des zu Ende gehenden Jahrtausends. Sie löste die Reformation - in sich eine Revolution - aus. Sie regte die Renaissance an und brachte die industrielle Revolution hervor. Die Behauptung ist wahr-scheinlich ein Understatement, daß unsere schöne Welt seither nie mehr ganz die alte war.
Wir stehen vor einem neuen Jahrtausend und an der Schwelle einer neuen Revolution, die verspricht so gründ-lich und weitreichend in ihren Auswirkungen zu sein, wie es Gutenbergs beweglicher Druckbuchstabe gewesen ist.
Die elektronische Übertragung von Information wird eine neue und sehr andersartige Gesellschaft hervorbrin-gen. Das folgende Zitat ist aus dem Bangemann Bericht, der im Mai 1994 veröffentlicht wurde.
„In der ganzen Welt entwickeln in Informations- und Kommunikationstechnologien eine neue industriellen Revolution, die ebenso umwälzend wie ihre Vorgängerinnen sein wird. Es ist eine Revolution, die sich auf Information stützt, die ihrerseits ein Ausdruck des Wissens der Menschheit ist. Der technische Fortschritt ermöglicht es, daß Information verarbeitet, archiviert, wiedergefunden und trans-portiert werden kann in jeder beliebigen Form - mündlich, schriftlich oder visuell - und unbehindert von Entfer-nung, Zeit und Menge. Diese Revolution bereichert die menschliche Intelligenz um große Möglichkeiten und wird die Quelle sein, die unsere bisherigen Formen der Zusammenarbeit und des Zusammenlebens verändern wird."
Ob wir es mögen oder nicht, wir, die wir in Erziehungseinrichtungen und öffentlich finanzierten Bibliotheken arbeiten, müssen einsehen, daß das Produkt Information einen Marktwert besitzt. Vielen von uns werden ange-sichts dieser Entwicklung eine Reihe von Befürchtungen und Emotionen hegen. Gefühle eines allgemeinen Unwohlseins bis hin zur Furcht vor der Aufgabe eines bisher gültigen Ethos des öffentlichen Dienstes, dem sich viele von uns während ihres Berufslebens verpflichtet fühlen.
So war es in den letzen 150 Jahren in den öffentlichen Bibliotheken üblich, das Prinzip des freien Zugangs zu Information und Wissen für jeden Menschen einzufordern, der mit diesem Gemeingut in Berührung kommen wollte. Dieses Gemeingut, das Möglichkeiten für eine lebenslanges Lernen eröffnet, und das von der Gemein-schaft zum Wohle des Einzelnen bezahlt wurde.
Wie verhält sich dieses Berufsethos zu dem Dogma der Marktwirtschaft, dem Warenwert der Information, dem konkurrierenden Ausschreiben von Dienstleistungen und dem Syndrom „Benutzergebühr", das zuerst in Neusee-land entwickelt wurde?
Wie nachdrücklich wichtig diese neue Informationsgesellschaft sein wird, belegen die folgenden Zitate:
„Es wird eine Informationsgesellschaft entstehen, in der die Organisation, Qualität und Geschwindigkeit von Information ein Schlüsselfaktor der Wettbewerbsfähigkeit sein wird."
„ Die Entwicklung zur Informationsgesellschaft und die entstehenden Möglichkeiten werden langfristig so wichtig sein wie die erste industriellen Revolution. Die Entwicklungsgeschwindigkeit ist schwer vorherzusagen. Die Volkswirtschaften, die den Wechsel zuerst bewerkstelligt haben, werden große Wettbewerbsvorteile haben."
Dies sind nicht die Worte eines Wissenschaftlers oder eines politischen Spinners. Es sind Zitate aus dem Weiß-buch der EU zum Thema Wettbewerb!
Wir im öffentlichen Sektor stehen einer industriellen Revolution gegenüber, die von den Marktkräften des priva-ten Sektors angeheizt wird.
Wie wird sich diese Entwicklung in unserer Gesellschaft, unserer Gemeinde oder unserer Familie bemerkbar machen? Die Britische Labour Party hat 1995 im Strategiepapier „Communicating Britain's future" folgendes dazu zu sagen:
„ Arbeitsverhältnisse werden sich ändern wenn alte Produkte und Dienstleistungen ersetzt werden mit neuen und kostengünstigeren, die weniger Arbeitseinsatz erfordern. Neue Arbeitsfelder werden eröffnet durch das Angebot interpretierender und erklärender Dienstleistungen - durch Hinzufügung von „Mehrwert" zum Rohstoff. Neue Exportchancen werden weitere Arbeitsplätze schaffen. Insgesamt sind wir der Meinung, daß die Informations-revolution eine günstigen Einfluß auf den Arbeitsmarkt haben wird."
Wir leben in einer Zeit schneller Veränderungen in unserer unmittelbaren Umgebung und auf globaler Ebene. Diese Veränderungen haben das Potential beachtlicher Möglichkeiten: Verbesserung des Wirtschaftswachstums, Schaffung von Reichtum und Arbeitsplätzen, Schaffung der Voraussetzungen für lebenslanges Lernen - im wahrsten Sinne des Wortes - einer „Volksuniversität" und die Bewahrung und Erneuerung des Geflechts lokaler Lebensstile und Traditionen. Die Möglichkeiten reichen von der verbesserten Teilhabe auf dem politischen Feld bis zum elektronischen Handel für Klein- und Mittelbetriebe. Vielleicht sollten wir einen Moment über die Worte von Francis Bacon, dem Shakespeare Zeitgenossen, reflektieren. Worte, deren guter Rat - dank Guten-berg - durch die Jahrhunderte hallen:
Der, der neue Kuren nicht anwendet
muß neue Übel erwarten;
Zeit ist der größte Erneuerer.
Erinnern Sie sich, daß die Victorianer beispielsweise die öffentlichen Bibliotheken als eine Arbeiteruniversität verstanden. Als Andrew Carnegie 1903 die Elder Library, Govan, Glasgow eröffnete, hatte er keine Zweifel an ihrem Zweck. Und warum er soviel seines Vermögens hergab und die englischsprechende Welt mit öffentlichen Bibliotheken zu versorgen, erklärte er so:
„Ich möchte den Arbeitern von Govan sagen, daß Mrs Elder hauptsächlich sie im Sinn hatte, als sie die Mittel für dieses beseelte Monument stiftete... Dies ist eine Einrichtung, die keine gesellschaftliche Position und keinen Reichtum in ihren Mauern kennt, die den dummen Adligen oder dummen Monarchen an ihrer Schwelle stoppt und ihm nicht ihre Reichtümer eröffnet und ihre Zeit opfert, die aber den Arbeiter wegen seines Wissens oder seines Wissensdurstes willkommen heißt."
Das spiegelt fast genau den Geist einer Rede, die der Bürgermeister von Manchester, Sir John Potter, 1852 zur Eröffnung der ersten Freien Öffentlichen Bücherei hielt. Auf der Tribüne wurde er von radikalen und liberalen Vertretern unterstützt: dem Earl of Shaftesbury, Charles Dickens, William Thackeray und John Bright. Sir John Potter war sehr deutlich, wem das Angebot dienen sollte
„... den Bedürfnissen der Wissenschaftler und Studenten jeder Klasse."
Ich zitiere hier ausführlich, um den historischen Hintergrund zu erhellen, vor dem viele öffentliche Bibliotheken und ihr Rollenverständnis sich entwickelt haben. Es wird klar, daß sie mehr sind als ein Informationsanbieter, sie sind auch Erziehungseinrichtungen auf den unterschiedlichsten Ebenen: im Ausbildungsbereich, im Umschu-lungssektor und den unterschiedlichsten Facetten des lebenslangen Lernens.
Ich bin der Meinung, daß Erziehung und Ausbildung eine wichtige Rolle bei der Entwicklung zu einer weltum-spannenden Informationsgesellschaft spielen werden. Dies Rolle wird nicht nur informatorischer Art sein. Sie wird auch inspirierend sein, indem es zu einer Bewußtseinssteigerung und Höherqualifizierung in allen Gesell-schaftsschichten kommen wird und zu einer permanenten Ausprägung des lebenslangen Lernens, um die viel-fältigen Applikationen der Informationsgesellschaft nutzen zu können.
Wir befinden uns also an einer Entwicklungsschwelle der technischen Revolution, die Entfernung und Standort-nachteile verschwinden lassen können. Die Entwicklungen auf dem Gebiet der Informationstechnologie erlau-ben es heute dem Einzelnen, unabhängig von seinem Standort, auf Wissen und Information zuzugreifen. Durch Vernetzung der Kommunikationssysteme ist ein landes- und weltweiter Zugriff möglich. In Zukunft werden Lehrende und Lernende nicht mehr zu bestimmten Standorten reisen müssen. Diese Informationstechnolo-gientwicklungen werden Cumbria mit Möglichkeiten ausstatten, die die Nachteile von Entfernung und geringer Bevölkerungszahl überwinden helfen, und einen einmaligen lebenslangen Lernprozeß in Gang setzen können.
Das Grundverständnis des GENESIS Projekts ist es, eine Beziehung unter den Bewohnern Cumbrias herzustellen, die das Selbstverständnis der Bewohner stärken und ihre Lebensbedingungen verbessern soll. Die besondere Situation Cumbrias macht die Grafschaft besonders geeignet für die Projektentwicklung. Die Grafschaft ist kaum in akademischen Traditionen gefangen. Sie ist daher besonders in der Lage, ein neues Konzept des lebens-langen Lernens bis hin zur Hochschulausbildung zu entwickeln, das eingebunden ist in die Gesamtgesellschaft. Dieses Konzept hat internationale Bedeutung und stützt sich auf die Gesellschaft.
Dieses Grundverständnis entwickelte sich aus den Ergebnissen einiger Forschungsprojekte der letzten Jahre, die die Probleme Cumbrias herausarbeiteten. Die Ergebnisse lassen sich so zusammenfassen:
Die Lösungen für eine Veränderung und Verbesserung der Situation Cumbrias sind im GENESIS Projekt aufge-listet. GENESIS wird:
Diese Vision wird national und international geteilt. National hat das Higher Education Funding Council 1995 ein Thesenpapier mit dem Titel Nutzung von Informationssystem im Hochschulbereich veröffentlicht. Dort wird zu den Perspektiven des Einsatzes von Informationssystemen aufgezählt:
Zusammenfassend kommt der Ausschuß zu dem Schluß: das nächste Jahrzehnt wird bestimmt werden von einer starken Konkurrenz um Mittel und Studierende. Hochschuleinrichtungen werden unter strengen akademischen und finanziellen Maßstäbe geleitet werden. Es mag weniger Einrichtungen geben und einige werden nur noch auf Spezialbedürfnisse und Nischen ausgerichtet sein. Studierende werden größere Anforderungen stellen und flexiblere Unterrichtsmethoden einfordern, um ihre Berufsaussichten zu verbessern. Die zukunftsorientierte Hochschuleinrichtung wird sich eine Basis suchen, die qualitativ hochwertige Kurse und Forschungsprogramme beinhaltet, die mit ihrer unmittelbaren Umgebung eng verzahnt ist und eine internationale Öffnung einschließt. Die nächsten zehn Jahre werde also eine stark Veränderung in den Organisationen und den Außenbeziehungen verursachen. Flexibilität und Zielorientierung werden gefordert sein. Es wird viele Zukunftschancen geben und ich möchte mich einigen zuwenden, in denen Information und Informationstechnologie zum Nutzen der Einrich-tungen eingesetzt werden können.
GENESIS weist Cumbria eine Spitzenreiterrolle zu bei den dramatischen Veränderungen auf dem wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Gebiet, die das neue Jahrtausend ankündigt und die sich auf alle Gesellschaften der entwickelten Welt auswirken werden. Diese lebenslange Lernprojekt stellt sich den Herausforderungen des neuen Jahrhunderts. Die Weltgesellschaft Gerät durch die Übervölkerung unter Druck; die Entwicklungen auf dem wirtschaftlichen Sektor werden den Graben zwischen arm und reich ausweiten; der Bedarf nach hochquali-fizierten und flexiblen Arbeitskräften steigt. Cumbria bereitet sich durch die Strategie eines lebenslangen Lern-programms vor, in dem die Fernunterrichtsmethoden ausgebaut und Informationstechnologien entwickelt wer-den. Dies geschieht auf partnerschaftlicher Ebene zwischen Handel und Industrie, zwischen Städten und Regio-nalregierungen und den Schulen und Bibliotheken.
Das GENESIS Projekt wird realisiert durch ein Zusammenwirken des lebenslangen Lernprozeßes mit der Weiter-entwicklung eines Breitbandnetzes und einer Informationsinfrastruktur, die die wirtschaftlichen, erzieherischen und sozialen Zielsetzungen unterstützt. Dies Infrastruktur sichert den wirtschaftlichen Wiederaufstieg Cumbrias, verbessert die Ausbildungsmöglichkeiten, koordiniert und öffnet die öffentlichen Dienststellen, ermutigt zu Partnerschaft und Kooperation, verbessert die Kommunikation und erlaubt ein besseres Zusammenleben auf örtlicher Ebene, indem die Kommunikation innerhalb Cumbrias und nach außen nachhaltig gestärkt wird.
Wir erkennen auch deutlich, daß neben den großen Vorteilen, die mit der Informationsrevolution einhergehen, auch die große Gefahr des Grabens zwischen den Informationsreichen und Informationsarmen in den Städten und Gemeinden, in den Staaten und zwischen den entwickelten und unterentwickelten Ländern lauert. In Cum-bria wollen wir dieser Entwicklung keine Chance geben.
Da die Ansichten aller Bewohner Cumbrias berücksichtigt werden sollten, wurden 1.500 Personen in allen Tei-len Cumbrias in der Studie untersucht.
Weshalb ist Cumbria so anders:
Für alle diese Aussagen wird GENESIS wichtige Lösungsansätze liefern.
Die MORI Studie hat gezeigt, daß vier von fünf Familien der Meinung sind, daß ihre Kinder von den GENESIS Diensten profitieren werden. Die Unterstützung von Kinder und Jugendlichen für die Ziele von GENESIS war sehr groß.
In Großbritannien haben 25% der Bevölkerung keine Probleme im Umgang mit den Technologien. Diese Gruppe ist der Meinung, daß Computer eine gute Sache sind und wollen mehr darüber lernen. Es sind meist junge Menschen, häufig Männer, aus höheren Gesellschaftsschichten. In Cumbria umfaßt diese Gruppe 40%. Die Hälfte hatte schon Erfahrungen mit Email und Computern am Arbeitsplatz. Dennoch hat auch diese Gruppe Probleme beim Zugang und im Erwerb von nötigen Fähigkeiten. Die Unterstützung aus dieser Gruppe für die Ziele von GENESIS ist sehr stark.
b. Nachdenkliche und Nicht-Überzeugte
Diese Gruppe hat Bedenken bezüglich der Auswirkungen des Einsatzes von Computern auf die Gesellschaft, sie möchte aber mehr wissen. Die Gruppe macht etwa 20% der Bevölkerung aus, häufig sind es ältere Menschen, typischerweise Männer über 45 und Frauen aus allen Altersgruppen. Diese Gruppen sind häufig auch besorgt, daß sie nicht mehr lernen können. Diese Gruppe ist eine Schlüsselgruppe für das GENESIS Projekt. In Cumbria hat diese Gruppe einen Anteil von 25% an der Bevölkerung. Sie es den Vorteilen des GENESIS Projekts aufge-schlossen und würde das Internet und CD-ROM benutzen wollen. Die hohen Kosten, die Verfügbarkeit und die Ausbildung verhindern für sie einen Einsatz außerhalb des Arbeitsplatzes.
c. Die Entfremdeten
Aus dieser Gruppe kommt der größte Widerstand gegen die Informationsgesellschaft. Es sind typischerweise ältere Frauen ( 55+). Auf Befragung setzt diese Gruppe keine Computer ein und wünscht auch keine einzusetzen. Diese Gruppe zeigt sich als sehr unsicher im Umgang mit Computern, aber auch in dieser Gruppe war der Widerstand gegen den Computereinsatz geringer, wenn es um das kostenlose Einholen von örtlichen Informationen ging. Im Ergebnis unterstützt die MORI Studie die Tatsache, das nach der Demonstration einer konkreten Applikation der Widerstand dieser Gruppe geringer wurde. Bei den Antworten zu den Fragen über GENESIS war nur eine Minderheit gegen das Projekt und die Meisten wollten lokale Informationen auf diesem Wege einholen.
GENESIS kann sich zum Flaggschiff vom Cumbrias Erziehungswesen und Kultur entwickeln und zum Träger einer Informationsindustrie, die neue Arbeitsplätze und neuen Reichtum im nächsten Jahrhundert erzeugen wird.
Zusammengefaßt hat GENESIS folgende Ziele:
Die neueste Entwicklung, die ebenfalls aus dem ganzheitlichen Denkansatz des Projekts entspringt, ist ein Tou-risteninformationssystem, das auf dem Breitbandnetz Cumbrias läuft und das die Aufmerksamkeit der Touristen, die in den Lake District Nationalpark kommen, auf andere Teile von Cumbria lenken soll. Die Nutzung des Breitbandnetzes hat mehrere Vorteile:
Schließlich begründet das folgende Gedicht die Wichtigkeit von GENESIS und ähnlichen Projekten. Das Gedicht wurde ursprünglich in Gälisch, der Ursprache Schottlands, geschrieben. Es beschreibt eine kleine Gemeinde, ein Dorf auf der kleine Hebrideninsel Raasay, das unterging, als es von den Auswirkungen der Hochlandrodungen, der Armut und des Mangels an Anpassung an veränderte Wirtschaftsbedingungen getroffen wurde. Das Gedicht schrieb Schottlands bester gälische Dichter, Sorley MacLean. Die Botschaft ist hoffentlich für alle entlegenen Regionen Europas relevant. Es ist überschrieben HALLAIG ( freie Übersetzung! )
Das Reh Zeit ist in den Wäldern Raasays.
Das Fenster ist zugenagelt
durch das ich den Westen sah
und meine Geliebte ist auf dem Feuer von Hallaig
eine Birke, die sie immer war.
zwischen Inver und Milk Hollow
hier und da zwischen Baile-chuirn
ist sie eine Birke, ein Haselnußstrauch
eine ranke und schlanke Eberesche.
In Screapadal unter meinen Leuten
wo Norman und der Große Hector waren,
sind ihre Töchter und Söhne ein Wald
der sich neben dem Fluß erstreckt.
Stolz richtet sich heute Nacht die Kiefer auf
wächst auf der Höhe von Cnoc an Ra
gerade stehen die Stämme im Mondlicht
es ist nicht der Wald, den ich mag.
Ich werde auf den Birkenwald warten
bis er bei dem Hügelgrab erscheint
bis der ganze Höhenzug vonBeinn na Lice
unter seinem Schatten liegt.
Wenn das nicht passiert, werde ich nach Hallaig gehen,
zum Totensabbat,
wo die Menschen verkehren,
und jede Generation verschwunden ist.